Harvey Weinstein stellt sich der Polizei

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Der Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein hat sich der New Yorker Polizei gestellt. Gegen den Hollywood-Mogul wird seit Monaten wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung ermittelt.

Als der 66-jährige Harvey Weinstein am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) an einer Polizeiwache im Süden Manhattans ankam, wurde er bereits von dutzenden Fotografen, Reportern und Schaulustigen erwartet. US-Medien hatten zuvor berichtet, dass die Staatsanwaltschaft in Manhattan Anklage gegen Weinstein wegen sexueller Übergriffe erhoben habe. Die Ermittlungen gegen Weinstein laufen bereits seit Monaten, auch in London und Los Angeles.

Kautionsbedingungen im Vorfeld festgelegt

Die “New York Times” und “New York Post” hatten bereits im Vorfeld berichtet, dass Weinstein sich stellen wolle. Die “New York Times” berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Strafverfolger. Die Kautionsbedingungen sollen vorab schon vereinbart worden sein: eine Million Dollar (rund 853.000 Euro) Kaution, elektronische Überwachung sowie Abgabe des Reisepasses.

Ben Brafman, Weinsteins Anwalt und einer der erfolgreichsten Strafverteidiger der USA, wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern. Auch die Staatsanwaltschaft und Polizei äußerten sich nicht. Die “New York Post” berichtete weiter, Weinstein werde voraussichtlich seine Fingerabdrücke abgeben und sich fotografieren lassen müssen. Danach werde er einem Richter in Manhattan zur offiziellen Verlesung der Anklage vorgeführt, wo er nach Experteneinschätzung voraussichtlich auf nicht schuldig plädieren werde.

#MeToo – Vorwürfe reißen nicht ab

Mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Filmstars, werfen Weinstein vor, sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. In der Folge der Vorwürfe war die #MeToo-Debatte entstanden, die zahlreiche weitere Missbrauchsfälle in der Film- und TV-Branche ans Licht brachten. Zuletzt musste sich US-Schauspieler Morgan Freeman zu Vorwürfen der sexuellen Belästigung äußern.

pj/bb (dpa, AFP)