Buchwissenschaftler legt Faksimile-Ausgabe der Gutenberg-Bibel auf

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Vor 550 Jahren starb Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks. Zum Todestag hat der Buchwissenschaftler Stephan Füssel eine Faksimile-Ausgabe der legendären Gutenberg-Bibel von 1454 herausgegeben.

Die Veröffentlichung enthält alle 1268 originalgetreu wiedergegebenen Seiten und zusätzlich einen Kommentar von 144 Seiten. Diese Faksimile-Ausgabe sei “ein Gruß der Stadt Mainz an die Welt”, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling. In diesem Jahr erinnert die Stadt an den 550. Todestag des Erfinders des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern.

Vom Erstdruck Johannes Gutenbergs (ca. 1400-ca. 1468) sind 49 Exemplare erhalten.Es ist das älteste gedruckte Buch der Welt. Für den Faksimile-Druck wurde jener Band verwendet, der in der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen aufbewahrt wird und im Jahr 2000 ins UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. Diese Ausgabe kann auch im Internet eingesehen werden. Die Digitalisierung in hoher Auflösung war auch Grundlage für die Reproduktion im Taschen-Verlag.

Geringe Auflage, voller Erfolg

Blick in eine prächtige Originalausgabe

Die Erstauflage der Gutenberg-Bibel betrug etwa 180 Exemplare. 150 davon wurden auf Papier gedruckt, rund 30 auf Pergament. Der lateinische Text enthält farbige Zeichnungen und Initialen, die nach dem Druck von Illustratoren individuell von Hand eingefügt wurden.

Der Druck dieser Bibel sei kommerziell durchaus erfolgreich gewesen, erklärt Buchwissenschaftler Füssel. Er verweist auf die Beobachtung des Diplomaten und späteren Papstes Enea Silvio de Piccolomoni von der Frankfurter Messe im Oktober 1454, wonach die gesamte Auflage dieses ersten Buches direkt vergriffen gewesen sei.

Zuletzt wurde eine Gutenberg-Bibel im Jahr 1987 verkauft. Damals lag der Kaufpreis bei 9,75 Millionen DM, nach heutigem Wert rund fünf Millionen Euro. Aus aktueller Sicht vermutlich ein günstiger Peis.

kk/suc (dpa/kna)