Weiter warten auf die Zinswende

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Auch wenn die Konjunktur im Euroraum nicht mehr so ganz rosig ausschaut – die Europäische Zentralbank ändert nichts an ihrem Kurs: Die Leitzinsen bleiben, wo sie sind, die umstrittenen Anleihekäufe gehen weiter.

Seit März 2016 liegt der Leitzins für die Eurozone  auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, und wieder tastete die Europäische Zentralbank ihn nicht an. Das gaben die Währungshüter nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt bekannt. Im Anschluss wollte EZB-Präsident Mario Draghi sich zu den Beratungen äußern.

Die EZB gab zunächst auch keinen weiteren Hinweis auf einen schrittweisen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik. Beobachter hatten erwartet, dass sich EZB-Präsident Mario Draghi Zeit lassen wird, den nächsten Schritt anzudeuten. Mit größeren Beschlüssen insbesondere zur lockeren Geldpolitik der Zentralbank hatten Experten ohnehin nicht gerechnet. Börsianer hoffen aber auf Signale, wann die mittlerweile auf 2,55 Billionen Euro angelegten und noch bis mindestens Ende September laufenden Anleihekäufe gestoppt werden. Viele Experten erwarten, dass dies Ende des Jahres der Fall sein wird.

Weichenstellungen dazu könnte es am 14. Juni in Riga geben. Dann liegen dem EZB-Rat auch neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der hauseigenen Ökonomen vor. Sorgen bereitet den Notenbankern dabei, dass die jüngsten Stimmungsbarometer für die Wirtschaft im Euro-Raum nicht mehr ganz so positiv ausfielen. Überdies sorgt der Handelskonflikt mit den USA für Diskussionsstoff. Mit einer Zinswende rechnen die meisten Experten aber frühestens im zweiten Quartal 2019.

ar/hb (dpa, rtr)