Russischer Regisseur Serebrennikow bleibt unter Hausarrest

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Sein Film “Leto” ist im Rennen um die Goldene Palme in Cannes. Kirill Serebrennikow selbst wird jedoch nicht an dem Filmfestival in Frankreich teilnehmen können. Sein Hausarrest wurde bis Juli verlängert.

Ein Gericht in Moskau hat am Mittwoch (18.04.2018) den Hausarrest des regierungskritischen Regisseurs Kirill Serebrennikow verlängert, wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet. Der Richter habe entschieden, den Arrest bis zum 19. Juli zu andauern zu lassen.

Serebrennikow wird in einem umstrittenen Verfahren vorgeworfen, zwischen 2011 und 2014 fast eine Million Euro an öffentlichen Geldern veruntreut zu haben. Ihm drohen zehn Jahre Haft. Der Film- und Theaterregisseur, der mehrere Stücke am berühmten Bolschoi-Theater inszenierte, bezeichnete die Vorwürfe als “absurd”. Zahlreiche russische und internationale Künstler sprachen Serebrennikow ihre Unterstützung aus.

Kritiker des Kreml 

Durch die Verlängerung des Hausarrests wird es Serebrennikow nicht möglich sein, im Mai am Filmfestival in Cannes teilzunehmen. Sein Film “Leto” geht dort ins Rennen um die Goldene Palme.

Kirill Serebrennikow, ehemaliger Leiter des Moskauer Gogol-Theaters, wurde am 22. August 2017 bei einem Filmdreh in Sankt Petersburg verhaftet und steht seitdem unter Hausarrest. Der 47-jährige Künstler steht der russischen Führung im Kreml kritisch gegenüber und spricht offen über die Missstände in seinem Heimatland. Der Regierung von Präsident Wladimir Putin wird vorgeworfen, mit Serebrennikows Inhaftierung einen prominenten Kritiker mundtot machen zu wollen. In Russland und weltweit gab es deshalb Proteste und Solidaritätsbekundungen.

fs/bb (afp, efe)