Diana 2.0: Warum Meghan Markle viele an Prinzessin Diana erinnert

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Junge Möchtegern-Prinzessinnen rund um die Welt sind begeistert von Prinz Harrys Verlobter Meghan Markle. Starbiograf Andrew Morton hat jetzt ein Buch herausgebracht, in dem er sie gar mit Diana vergleicht.

Die attraktive US Schauspielerin hat nicht nur das Herz von Prinz Harry erobert, sondern erfreut sich auch wachsender Beliebtheit bei Royalisten und Monarchie-Fans. Das allein trägt dazu bei, dass das britische Königshaus neuerdings anders wahrgenommen wird.

Starbiograf Andrew Morton, der schon mehrere Mitglieder der Royal Family in seinen Büchern porträtiert hat, behauptet, dass Meghan Markle den Windsors eine Art “Hollywood-Schliff” verleihe. In seiner – soeben auf Englisch – erschienenen Markle-Biografie “Meghan – A Hollywood Princess” schwärmt er, dass “Meghan eine spannende und durchaus charismatische Ergänzung für die Royal Family” sei. “Sie macht das Haus Windsor wieder relevant”, behauptet Morton und mutmaßt: “Sie ergänzt ihren Ehemann in dieser erhabenen Institution und bringt frischen Wind sowie auch Vielfalt und Wärme in die kalten Gänge des Buckingham Palasts.” 

Damit hat er wohl recht: Hinter dem Namen Meghan Markle steckt viel mehr als nur eine Schauspielkarriere in Hollywood. Die 36-Jährige widmet sich schon seit ihrer Kindheit anspruchsvollen Themen wie sozialer Gerechtigkeit und Gleichstellung. Denn schließlich hatte auch eine Markle es nicht immer leicht im Leben.

Die Biografie über Meghan Markle kam passend kurz vor der Traumhochzeit mit Prinz Harry auf den Markt

Soziales Engagement schon als Kind

Rachel Meghan Markle habe sich schon von klein auf mit Ihrer Identität beschäftigen müssen, erläutert Buchautor Andrew Morton. Ihre Eltern trennten sich schon früh, der Alltag des Kindes spielte sich zwischen ihrer farbigen Mutter und ihrem weißen Vater ab. So habe sie nicht nur diese kulturellen Unterschiede zu schätzen gelernt, glaubt Morton, sondern auch, für ihre Rechte zu kämpfen.

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Prinz Harry wird heiraten

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Britisches Königshaus: Prinz Harry kommt unter die Haube

Im Jahre 1990 protestierte die junge Markle mit ihren Mitschülern gegen den Golfkrieg. Zwei Jahre später schrieb sie einen Beschwerdebrief an den Konsumgüterhersteller Procter & Gamble. Dieser hatte in einer Fernsehwerbung Frauen hinter den sprichwörtlichen Herd verbannt. “Ich finde es nicht richtig, wenn Kinder unter dem Eindruck aufwachsen, dass sich die Mama schon um alles kümmern wird”, sagte sie damals in einem Fernsehinterview. Schon da war für alle Welt sichtbar, dass sie der Kamera gefällt.

Auch dank Meghan Markles Protest wurde der Text des Werbefilms geändert – und nun schlug auch ihre große Stunde im Fernsehen: Laut Andrew Morton kam ihr dabei ihre Jugend zwischen zwei Rassen zugute, da sie wohl “dazu bereit war, die Welt von unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten”. Er schreibt: “Meghans Briefkampagne, ihr Interesse am Weltgeschehen, ihre Weltreisen und ihr Bewusstsein über Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen trugen dazu bei, dass aus diesem jungen Mädchen eine Frau wurde, für die Feminismus und Femininsein nebeneinander existieren.”

Markles Lehrer kommen zu Wort und berichten, ihr habe soziales Engagement schon immer am Herzen gelegen. Entsprechend habe sie sich ihre Vorbilder gewählt – und das waren vor allem Frauen. Eines dieser Vorbilder in Meghan Markles Leben: Prinzessin Diana.

Diana 2.0

Laut Andrew Morton flossen bei Meghan Markle die Tränen, als die Bilder von Dianas Beerdigung um die Welt gingen. Schließlich wollte sie eines Tages ganz wie die britische Prinzessin sein.

Im Gegensatz zu Prinzessin Diana hat Meghan Markle bei Ihrer Hochzeit schon viel Kameraerfahrung

“Meghan war an Diana nicht nur wegen ihres unverkennbaren Stils interessiert, sondern vor allem wegen ihres humanitären Engagements”, schreibt Morton in seiner Markle-Biografie. “Es ist schon interessant, dass die, die sie damals schon kannten, spontan das ‘D Wort’ in den Mund nehmen, wenn sie über Meghan reden. Die Vergleiche mit Diana sind unabwendbar.” Es gebe viele Ähnlichkeiten zwischen beiden – in ihrer humanitären Arbeit ebenso wie “in ihren Reizen als beliebte und glamouröse Frauen”.

Morton zitiert eine Kindheitsfreundin Markles namens Ninaki Priddy. Sie erzählte ihm, Meghan wolle “Prinzessin Dianas 2.0 Version” sein. Ob die Vergleiche sich nach der Hochzeit auch in die Tat umsetzen, bleibt abzuwarten. 

Seit fast zwei Jahren sind Meghan Markle und Prinz Harry ein Paar

Starallüren

Andrew Morton betont auch, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen Diana und Markle gebe: “Sie ist immer bereit, abgelichtet zu werden und hat absolut keine Scheu vor der Kamera.” In vielerlei Hinsicht sei die “stets herausgeputzte und für den roten Teppich eingerichtete Miss Markle eigentlich die Frau, die Diana immer werden wollte”.

Wie man im öffentlichen Leben glänzt, weiß die junge Schauspielerin. Und sie stellte es bereits in der erfolgreichen TV-Serie “Suits” unter Beweis. “Hollywood liegt ihr im Blut, was allerdings nicht immer von Vorteil ist”, meint Morton. Er behauptet, dass Markle der Ruhm und Erfolg schon zu Kopf gestiegen sei: “Bis in die Fingerspitzen hinein arbeitet sie unermüdlich an ihrer Karriere, richtet ihr Leben an ihrem Ruhm aus und schließt nur mit Menschen, die ihrer Karriere helfen können, neue Freundschaften.”

Deswegen habe sie sich von ihrem ersten Ehemann, dem Filmproduzenten Trevor Engleson, scheiden lassen, glaubt Morton. Und bei dem Thema Scheidung ist das britische Königshaus natürlich besonders sensibel – schließlich litt ihr Verlobter Prinz Harry enorm unter der Scheidung seiner Eltern.

Zur Hochzeit von Prinz Harry gibt es bereits jede Menge Merchandising

Als erste farbige, geschiedene Frau im Hause Windsor werde Markle wohl Geschichte schreiben, behauptet Morton. Zwar ist sie längst nicht die erste geschiedene Frau, die es in die höchsten Ränge der Royal Family schafft, aber selbst vor einem knappen Jahrhundert war das Thema noch absolut tabu. Edward VIII. musste abdanken, damit er seine Geliebte, die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson, heiraten konnte. Die beiden verbrachten den Rest ihres Lebens im Exil.

Blaues Blut

Meghan Markle ist ohne Zweifel das neue, moderne Gesicht der Royals. Seit dem Tod Dianas 1997 arbeiten sie daran, den Ruf der verstaubten Institution loszuwerden. Markle betritt dabei Neuland.

Und doch scheint sie mit den königlichen Erwartungen nicht brechen zu wollen: Denn laut Morton, der wiederum einen Ahnenforscher zitiert, hat Meghan Markle gleich mehrfach blaues Blut in den Adern. Einer ihrer Vorfahren war wohl König Robert I. von Schottland und ein anderer Edward III. von England. Beide Monarchen regierten im 14. Jahrhundert. Theoretisch sind also Meghan und Harry sogar miteinander verwandt.

Manches scheint sich im britischen Königshaus wohl nie zu ändern.


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    Autorin/Autor: Nikolas Fischer