Momentum gegen Kampfgeist

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Im zweiten Halbfinale des DFB-Pokals treffen vom Derbysieg euphorisierte Schalker auf zerknirschte Frankfurter. Die Ausgangssituation verspricht ein hochinteressantes Duell. Alle Augen sind auf die Trainer gerichtet.

Die Sonne lacht über dem Trainingsgelände in Gelsenkirchen und auch die Stimmung bei Fans und Mannschaft ist prächtig: “Ich denke schon, dass wir mit einer breiteren Brust in die Partie gehen können”, erklärte Schalke-Trainer Domenico Tedesco nach dem verdienten Derby-Erfolg über Dortmund am Sonntag. Für den 32-Jährigen, der schon jetzt als Trainer mit großer Zukunft gehandelt wird, wäre der Finaleinzug ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte.

Wieder fit: der Schweizer Nationalspieler Embolo

Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Mittwoch 18.04.2018, 20:45 Uhr hier im DW-Liveticker) kann er dabei auf alle Profis zurückgreifen. Auch der Schweizer Nationalspieler Breel Embolo hat seine muskulären Probleme überwunden. Dennoch warnt Tedesco auch: “Frankfurt will wie im vergangenen Jahr nach Berlin, sie werden sich zerreißen. Ich glaube nicht, dass andere Themen in den Köpfen der Spielern sind.”

Frankfurt mit „Jetzt erst recht”-Haltung

Das einzige Thema, dass den Frankfurtern noch immer im Magen liegen dürfte, sind die Nachwehen des Trainerbebens um Niko Kovac. Der Coach versuchte, alle Aufmerksamkeit  auf das Halbfinale zu lenken. “Ich denke, dass Sie mich verstehen, wenn ich sage, dass ich mich auf das Spiel konzentriere. Daran werde ich gemessen”, sagte er. Kovac widersprach dem Eindruck der zurückliegenden Bundesligapartien, dass dem Europa-Cup-Aspiranten im Saison-Endspurt scheinbar etwas die Luft ausgeht. “Das Team ist körperlich in sehr gutem Zustand, da gibt es keine Zweifel”, stellte er klar. Das gilt auch für die Gesundheit der einzelnen Spieler, lediglich Angreifer Ante Rebic fällt verletzt aus.

“Bis zur letzten Sekunde hellwach bleiben” fordert Frankfurts Kevin-Prince Boateng

Kapitän David Abraham betonte angesichts der öffentlichen Rummels um den Trainer: “Ein Einfluss auf unsere Leistung ist nicht da.” In der Kabine gehe es “sehr ruhig, gelassen und professionell zu”, berichtete der Abwehrchef. Die Mannschaft würde die Entscheidung von Kovac “akzeptieren und respektieren”.

Schalke mit Heimvorteil

Die Eintracht gilt als Außenseiter – aber das war sie im Halbfinale vor einem Jahr bei Borussia Mönchengladbach auch, ehe im Elfmeterschießen die Endspieltickets gelöst wurden. Kovac glaubt auch dieses Mal an eine Chance: “So wie ich die Jungs im Training gesehen habe, gehe ich davon aus, dass es eine enge Geschichte wird.” Schalkes Sportvorstand Christian Heidel erwartet ebenfalls einen heißen Pokal-Fight: “Es ist ein K.o.-Spiel, bei dem wir von der ersten Sekunde an alle gemeinsam zeigen müssen, dass wir unbedingt den Final-Einzug wollen.”

jk/sw (dpa,sid)