Leverkusen will ins DFB-Pokalfinale

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Die Meisterschaft hat Bayern München schon sicher, nun soll der Einzug in das Pokalfinale folgen. Doch die Aufgabe in Leverkusen wird schwer, die junge Bayer-Elf strotzt vor Selbstvertrauen.

Zweimal hat Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes in dieser Saison schon seinen Ex-Klub Bayer Leverkusen geärgert, nun will die Werkself den Spieß umdrehen und ihrem früheren Coach so richtig weh tun. Im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstagabend (ab 20:30 Uhr MESZ im DW-Liveticker) könnte Bayer den Traum des 72-Jährigen vom zweiten Triple mit Bayern München nach 2013 platzen lassen. “Es wäre schade für ihn. Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen”, sagte Bayer-Trainer Heiko Herrlich. “Champions League und Meister wäre ja auch ein schöner Erfolg.”

Heynckes, der sich am vergangenen Spieltag mit den Münchenern den 28. Bundesliga-Titel sichern konnte, gab sich vor dem Halbfinal-Duell in Leverkusen optimistisch. Er will seinen letzten sieben Pflichtspielen als Trainer unbedingt noch das Pokal-Endspiel am 19. Mai und das Champions-League-Finale eine Woche später hinzufügen, bevor er auf seinen Hof am Niederrhein zurückkehrt. Heynckes sieht in seiner aktuellen Mannschaft einen ähnlichen Geist wie beim historischen Dreifach-Triumph: “Ich denke, dass das jetzige Team und der Kader auf einem ähnlichen Weg ist.”

Bayern in der Favoritenrolle

Einen Titel hat Jupp Heynckes schon, zwei weitere sollen noch Folgen

Trotzdem ist die positive Entwicklung der Werkself in dieser Saison auch an Heynckes nicht vorbeigegangen. “Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, aber meine Mannschaft ist gut vorbereitet, alle Spieler sind hoch motiviert”, sagte der Bayern-Coach, der einen “Leckerbissen für Fußball-Konsumenten” erwartet. Fehlen wird allerdings Arturo Vidal, der sich wegen eines freien Gelenkkörpers einem “kleinen Eingriff” am Knie unterziehen musste.

Dennoch dürfte der FC Bayern als Favorit in die Partie gehen, dem ist sich auch Leverkusens WM-Kandidat Julian Brandt bewusst. “Bayern ist der Favorit. Aber wir müssen uns nicht verstecken, alles ist möglich.” Auch Bayer-Torwart Bernd Leno glaubt, dass der Pokalsieger von 1993 erstmals seit 2009 ins Finale einziehen kann. “Die Bayern sind sicher gewarnt. Wir strahlen im Moment großes Selbstvertrauen aus”, sagte der Nationaltorwart, der aber auch weiß: “Wir brauchen einen Sahnetag.”

“Pokalsieg ist für die Ewigkeit”

Macht in Leverkusen einen guten Job: Heiko Herrlich

Der Bayern-Trainer würde zum Abschluss seiner grandiosen Karriere gerne noch einmal das deutsche Cup-Finale am 19. Mai in Berlin und möglichst auch das Endspiel in der Champions League eine Woche später in Kiew bestreiten. Berlin, sagte er, sei “für alle etwas Besonderes, jeder will da hin”. Im Wege stehe nur noch Leverkusen, das den Bayern im März 2009 die bislang letzte Auswärtsniederlage im Pokal zufügte. Bayer spiele “exzellent Fußball”, die Mannschaft sei “hoch begabt”, und Herrlich mache “einen Riesenjob”, sagte Heynckes, der Leverkusen für die kommende Saison sogar als Titelkandidaten sieht.

Für seinen 26 Jahre jüngeren Kollegen Herrlich, als Profi DFB-Pokalsieger mit Bayer (1993) und Borussia Mönchengladbach (1995) ist die deutsche Hauptstadt ebenfalls das erklärte Ziel: “Es ist großartig, so ein Finale zu spielen, weil in Berlin eine außergewöhnliche Atmosphäre herrscht. So ein Endspiel ist etwas ganz Besonderes. Wie das ist, müssen meine Spieler selber erleben und gegen die Bayern dafür die Voraussetzungen schaffen. Ein Pokalsieg ist etwas für die Ewigkeit.”

tk/jk (sid, dpa)