US-Senat billigt Jerome Powell als neuen Fed-Chef

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Mit einer deutlichen Mehrheit hat der US-Senat Jerome Powell als neuen Chef der US-Notenbank Fed bestätigt. Der Investmentbanker und Millionär war von Präsident Trump nominiert worden.

Er ist der neue Vorsitzende der Notenbank Federal Reserve: Jerome Powell. Die Abgeordneten des US-Senats entschieden mit einer Mehrheit von 85 Stimmten für den 64-Jährigen, 12 Senatoren votierten gegen die Personalie. Präsident Donald Trump hatte den früheren Finanzinvestor im November nominiert. Seit 2012 gehört Powell dem Board of Governors, dem Führungsgremium der Fed, an und hatte die lockere Geldpolitik der bisherigen Vorsitzenden Janet Yellen stets unterstützt. Sie war in den vergangenen Jahren der  Ansicht, dass die im historischen Vergleich niedrige Inflation nur behutsame Erhöhungen der Leitzinsen zulässt. Yellens Amtszeit läuft Anfang Februar ab.

Die meisten Volkswirte erwarten, dass er die moderate und vorsichtige Linie seiner Vorgängerin fortsetzen wird. Die Fed-Mitglieder hoben im vergangenen Jahr die Zinsen dreimal an. In diesem Jahr könnten drei weitere Zinsschritte folgen.

Politisch gilt Powell als weitgehend unumstrittenen und als den regierenden Republikanern nahestehend. Er war auch der Wunschkandidat von Finanzminister Steven Mnuchin, woraus eine gewisse Nähe zwischen Regierung und Notenbank abgeleitet werden könnte.

Berufserfahrung statt Wirtschaftsstudium

Im Gegensatz zu Yellen und ihren Vorgängern bringt Powell keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften mit. Er verfügt aber über Berufserfahrung an den Finanzmärkten und im Regierungsapparat. Der studierte Jurist war als Investmentbanker und Abteilungsleiter im Finanzministerium tätig. Später war er Partner der Anlagefirma Carlyle Group und machte in dieser Zeit ein zweistelliges Millionenvermögen.

sam/stu (AFP, APE, dpa, rtr)