#MeToo-Debatte: Colin Firth will nicht mehr mit Woody Allen arbeiten

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Woody Allens Tochter Dylan Farrow hat in einem Interview des US-amerikanischen TV-Senders CBS Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Adoptiv-Vater wiederholt. Der britische Oscarpreisträger Colin Firth zieht Konsequenzen.

Der Schauspieler Colin Firth sagte der britischen Tageszeitung “The Guardian” am Freitag, dass er nicht mehr mit dem US-amerikanischen Filmregisseur Woody Allen drehen werde. Diese Entscheidung habe er vor dem Hintergrund der seit den 1990er Jahren im Raum stehenden Missbrauchsvorwürfe von Allens Adoptiv-Tochter Dylan Farrow gefällt. Der Regisseur soll seine damals siebenjährige Stieftochter sexuell misshandelt haben. Woody Allen bestreitet dies. Firth sagte, er bedauere zudem seine Tatenlosigkeit nach Bekanntwerden der Weinstein-Affäre. Colin Firth spielte 2013 im Allen-Film “Magic in the Moonlight”.

“Ich bin glaubwürdig”

Dylan Farrow im CBS-Interview

Anfang der 1990er Jahre hatte Dylans Adoptivmutter, die Schauspielerin Mia Farrow, ihrem früheren Ehemann Woody Allen vorgeworfen, er hätte ihre Tochter sexuell missbraucht. Woody Allen wies diese Anschuldigung damals wie heute entschieden zurück.

Im aktuellen CBS-Interview wiederholte Dylan Farrow jetzt diesen Vorwurf und betonte: “Ich sage seit mehr als 20 Jahren die Wahrheit.” Die Staatsanwaltschaften von Connecticut und New York hatten damals den Vorwurf untersucht, ohne dass es zu einer Anklage Woody Allens gekommen war. Als Allen vor vier Jahren mit einem Goldenen Globe für sein Lebenswerk geehrt wurde, hatte Dylan Farrow die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Adoptiv-Vater  in einem offenen Brief wiederholt.

Mia Farrow und Woody Allen 1988 mit ihren adoptierten Kindern Dylan und Satchel

Auch andere Stars distanzieren sich

Neben Colin Firth meldeten sich nun auch weitere Filmstars zu Wort, um sich öffentlich von Woody Allen zu distanzieren. Oscar-Gewinnerin Natalie Portman sagte in einem Interview: “Ich glaube Dylan.” Rebecca Hall und Timothee Chalamet haben angekündigt, ihre Gagen, die sie für ihre Arbeit beim letzten Allen-Film “A Rainy Day in New York” erhalten haben, für wohltätige Zwecke zu spenden, unter anderem für die Bewegung “Time’s Up”, die sich gegen die Belästigung und gegen den Missbrauch von Frauen einsetzt.

cp /pl (afp, CBS, The Guardian)