Lauterbach: SPD muss mehr rausholen

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Die SPD will mit CDU und CSU Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Dabei müsse man nun “noch mehr rausholen”, sagt SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach im Gespräch mit der DW.

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Die SPD hat den Weg frei gemacht für Koalitionsverhandlungen mit der Union. Nach stundenlanger Debatte stimmte der Parteitags dafür und folgten damit der SPD-Führung. Lesen Sie den Live-Ticker: (21.01.2018)

DW: Herr Lauterbach, sind sie zufrieden mit dem Votum des SPD-Parteitags für Koalitionsgespräche mit der Union?

Karl Lauterbach: Ich bin froh, dass wir dieses Abstimmungsergebnis bekommen haben. Es war wahrscheinlich der wichtigste Parteitag, den wir seit mehr als 15 Jahren hatten. Für uns, die wir sondiert haben und jetzt die Koalitionsgespräche führen werden, ist das Ergebnis gleichzeitig Aufgabe und Ansporn. Wir müssen noch mehr rausholen, sonst werden wir bei der Mitgliederbefragung nicht durchkommen.

Die SPD scheint aber tief gespalten. Macht das Koalitionsgespräche nicht sehr schwierig?

Ich glaube, dass die Partei nicht gespalten ist, sondern dass die Partei argumentiert hat. Nicht jede Meinungsverschiedenheit ist automatisch eine Spaltung. Das kann auch zusammenführen. Ich glaube, wir sind die einzige Partei, die in der Lage ist, eine solche offene Diskussion zu führen, ohne dass es hässlich oder persönlich wird. Und daher glaube ich nicht, dass die Partei gespalten ist, sondern dass beide Seiten mit diesem Ergebnis leben können.

Wann, denken Sie, hat Deutschland eine neue Regierung?

Ich glaube, dass es jetzt nur noch wenige Wochen gehen darf und sollte. Wir müssen regierungsfähig sein und wir müssen das auch belegen können. Ich glaube übrigens auch, dass wir das dem Bürger nicht länger vermitteln können: “Wir finden uns hier selbst, wir stimmen so lange untereinander ab, bis uns das Ganze passt.” Sondern der Bürger wartet darauf, dass es weiter geht, das müssen wir liefern.