Dortmunds Zukunftsinvestition

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Bei Hertha BSC verpasst der BVB den Sieg. Dem Aubameyang-Frust des Teams setzt Trainer Peter Stöger unbekümmerte Jugend entgegen. Die Nachwuchstalente Jadon Sancho und Alexander Isak lassen die Fans hoffen.

81 Minuten waren gespielt. Da ballten die nach Berlin mitgereisten BVB-Fans schon die Fäuste. Auf dem linken Flügel kommt Alexander Isak an den Ball. Mit nur einem blitzschnellen Kontakt leitet der 18-jährige Schlaks die Kugel mit der Hacke auf 17-jährigen Jadon Sancho weiter, der frei vor Hertha-Keeper Thomas Kraft auftaucht, aber dann doch knapp verzieht. Die Co-Produktion der beiden jüngsten Profis auf dem Platz wäre der verdiente Führungstreffer gewesen. So blieb es nach Toren von Herthas Davie Selke (46. Minute ) und Shinji Kagawa (71.) beim 1:1 (0:0)-Unentschieden. Aber was die BVB-Fans in dieser Szene gesehen haben ist mindestens eine Hoffnung, wenn nicht ein Versprechen.

Aubameyang- der große Abwesende

Eine Woche nach ihrem Debüt in der Startelf der Dortmunder zeigten die beiden Jungtalente, dass sie es schaffen können, den großen Abwesenden irgendwann zu ersetzen. Denn auch in Berlin war Pierre-Emerick Aubameyang nicht dabei, Ursache laut BVB: “Fehlende Einstellung im Abschlusstraining”. Etwas, dass man den beiden Youngstern wirklich nicht vorwerfen konnte.

Sancho spielte erneut von Anfang an. In der schwächeren ersten Halbzeit war der 17-Jährige einer der Auffälligeren bei den Schwarz-Gelben. In der zweiten Halbzeit drehte er dann richtig auf. Das Mega-Talent, das im Sommer für acht Millionen Euro von Manchester City nach Dortmund wechselte, machte Dampf auf dem linken Flügel. Immer wieder spielte der Engländer seine Stärke in Eins-zu-eins-Situationen aus und bereitete den Ausgleichstreffer von Shinji Kagawa vor (71.). Wenig später setzte er noch einen Schuss an die Latte.

Isak noch nicht kaltschnäuzig genug

Erst Ausleih-Kandidat, jetzt Dortmunds Sturmhoffnung: Isak erlebt einen Aufschwung beim BVB

Wie viel BVB-Coach Peter Stöger seinen Nachwuchsspielern zutraut, war schon davor zu spüren. Nach 67 Minuten wechselte er den bis dahin starken Mario Götze aus und brachte Isak. Die Unbekümmertheit des Schweden war fast in jeder Szene greifbar. Im positivsten Sinne beim Hackentrick auf Sancho, im nicht ganz so positiven Sinne als er freistehend die große Chance zum Siegtreffer vergab (86.). Noch fehlt es dem 18-Jährigen an Durchschlagskraft, aber die neue Situation beim BVB verschafft ihm die Chance sich zu beweisen. Vor dem erneuten Eklat um Platzhirsch Aubameyang stand Isak kurz vor einem Leih-Wechsel. “Es ist schwer für ihn”, wird Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc noch vor kurzem zitiert. Diese Einschätzung dürfte sich inzwischen etwas geändert haben.