“Aus dem Nichts” von Fatih Akin gewinnt beim Bayerischen Filmpreis

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Das NSU-Filmdrama konnte gleich zwei Preise abräumen. Bereits zum 39. Mal vergab die Bayerische Staatsregierung die renommierte und hochdotierte Auszeichnung an deutsche Filmschaffende.

Auf den Golden Globe folgten nun die nächsten Auszeichnungen für das Filmdrama “Aus dem Nichts”. Regisseur Fatih Akin hat am Freitagabend beim Bayerischen Filmpreis in München seine Erfolgsserie fortgesetzt. Der 44-Jährige wurde als bester Regisseur, Hauptdarstellerin Diane Kruger als beste Darstellerin ausgezeichnet. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Das NSU-Drama gewann nicht nur kürzlich einen Golden Globe für den besten nicht-englischsprachigen Film, es ist auch der deutsche Oscar-Kandidat. Akin sei ein “Meister seines Faches”, teilte die Jury mit. “Aus dem Nichts” mache politischen Terror zu einer persönlichen Angelegenheit. “Sein Film fasst uns an, wie uns Nachrichten niemals berühren können, denn zurück bleibt eine Frau, der man alles Glück, alle Hoffnung genommen hat.”

Preise für die beste Produktion gingen an zwei Filme

Der mit 200.000 Euro dotierte Produzentenpreis ging an die Produzenten des Biopics “The Happy Prince” sowie der Komödie “Grießnockerlaffäre”. Sie hätten auf ihre jeweils eigene Weise überzeugende Gesamtwerke geschaffen und teilten sich den Preis, so die Jury.”

“The Happy Prince” (Regie: Rupert Everett) erzählt von den letzten Lebensjahren des irischen Schriftstellers Oscar Wilde. Die Produzenten Philipp Kreuzer und Jörg Schulze hätten mit einem internationalen Team “inhaltlich ebenso wie künstlerisch überzeugt und ein herausragendes Kinoerlebnis gewährt”, verkündete die Jury. 

Rupert Everett spielt den Dandy Oscar Wilde

In der “Grießnockerlaffäre” sei es Produzentin Kerstin Schmidbauer, dem Schauspielensemble und Regisseur Ed Herzog gelungen, ein “köstlich zugespitztes Drehbuch und lakonische Dialoge” zu einer stimmigen Einheit zu verknüpfen.

Ehrenpreis an Werner Herzog

Der in München geborene Regisseur Werner Herzog ist am Abend mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet worden. Horst Seehofer ließ sich allerdings vertreten, sodass Herzog den Preis von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner entgegennahm.

Der Publikumspreis ging an “Fack Ju Göthe 3”. Die Filmkomödie des Regisseurs Bora Dagtekin haben sich bis Ende 2017 über fünf Millionen Menschen im Kino angesehen.

Das Preissymbol des Bayerischen Filmpreises ist die Porzellanfigur “Pierrot”. Sie wird jedem Preisträger nur ein Mal verliehen – bei der ersten Auszeichnung. Bei weiteren Prämierungen erhalten die Filmschaffenden eine andere Figur aus der “Italienischen Komödie” nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli von der Porzellanmanufaktur Nymphenburg.

Mit einer Preissumme von insgesamt 300.000 Euro ist der Bayerische Filmpreis die am höchsten dotierte Auszeichnung für Kinofilme in Deutschland nach dem Deutschen Filmpreis.

so/kle (dpa)