Brigitte Bardot nennt #metoo-Debatte “scheinheilig”

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Die französische Schauspiel-Legende hält die Debatte über sexuelle Belästigung im Filmgeschäft für übertrieben. Die inzwischen 83-jährige Bardot betonte, das sie selbst solche Erfahrungen nie gemacht habe.

Die Klagen seien “scheinheilig und lächerlich”, sagte Ex-Leinwandstar Brigitte Bardot in einem Interview, das das französische Magazin “Paris Match” am Mittwoch in Auszügen online veröffentlichte. Damit tat sie die Beschwerden von Schauspielerinnen über sexuelle Belästigung ab. Viele gäben sich gegenüber Produzenten als “Anmacherinnen”, um eine Rolle herauszuschlagen, so Bardot. “Danach erzählen sie, dass sie belästigt wurden, damit man von ihnen redet.” Ihr sei das nie passiert, und Komplimente für ihr Aussehen habe sie immer genossen: “Ich fand es charmant, dass man mir sagt, dass ich schön bin oder einen netten kleinen Hintern habe. Diese Art von Kompliment ist angenehm”, sagte Bardot. 

Die Debatte geht weiter 

Bardot schlägt sich mit ihrer Aussage auf die Seite der Frauen, die die#metoo-Debatte kritisieren. Erst vor einer Woche hatte in Frankreich ein offener Brief von rund hundert Frauen, in dem die Urheberinnen der #metoo-Debatte angegriffen wurden, einen Sturm der Entrüstung entfacht. Die “Freiheit zu belästigen” sei “unerlässlich für die sexuelle Freiheit”, hieß es in dem auch von Filmdiva Catherine Deneuve unterzeichneten Aufruf. Die Veröffentlichung von Männernamen führe dazu, dass viele auf eine Stufe mit Sexualstraftätern gestellt würden. Deneuve bat die Opfer sexueller Gewalt später um Entschuldigung, falls diese sich durch den Aufruf angegriffen fühlen sollten. Den Text selbst verteidigte sie aber.

Brigitte Bardot wurde in 1950er und 1960er Jahren als Sexsymbol bekannt. Sie verabschiedete sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere von der Leinwand und setzt sich seitdem für den Tierschutz ein. Sie machte auch wiederholt Schlagzeilen mit ihrer Sympathie für die französische Rechtsaußen-Partei Front National.

pl/ka (afp/dpa)