Bei einer bewegenden Trauerfeier haben in Paris knapp eine Million Menschen Abschied von ihrem Idol genommen. Auch Staatspräsident Emmanuel Macron und zahlreiche Stars erwiesen Hallyday die letzte Ehre.
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Abschied von Johnny Hallyday
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“Johnny, wir lieben dich”
In seiner fast sechs Jahrzehnte langen Karriere begeisterte er Millionen von Franzosen, galt als “Elvis” der Nation. Am 6. Dezember, im Alter von 74 Jahren, erlag Johnny Hallyday dem Lungenkrebs – für Frankreichs Musikfans ein schwerer Verlust.
Zahlreich erschienen sie in der französischen Hauptstadt, um ihr Idol noch einmal zu würdigen. Zwischen 800.000 und einer Million Menschen sollen nach Angaben der Polizei an der Trauerfeier für den Musiker teilgenommen haben.
Ein “Teil Frankreichs” geht
Emmanuel Macron rührte die Anwesenden mit seiner Rede teilweise zu Tränen
Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, die früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande sowie Stars aus Musik und Film, darunter Marion Cotillard, Jean Reno oder Claude Lelouch, kamen, um Johnny Hallyday in der Madeleine-Kirche im Herzen von Paris die letzte Ehre zu erweisen.
Hallyday sei ein Teil von uns gewesen, ein Teil Frankreichs, sagte Macron in seiner Trauerrede vor der Kirche. Er sei für viele seiner Fans ein Vater, ein Bruder gewesen. In seiner Stimme und seinem Gesicht habe sich die Menschheit widergespiegelt, sagte Macron. Zudem sprach er in seiner Rede von einer “Liebesbeziehung” der Franzosen zu Hallyday. Viele seien so traurig als hätten sie ein Familienmitglied verloren.
Ein riesiges Johnny Hallyday-Portät schmückte die Fassade der Kirche “La Madleine”
Hallyday, Piaf, Hugo
Bereits Stunden vor Beginn des Trauerzugs hatten die Hallyday-Fans bei eisigen Temperaturen am Straßenrand gewartet. Einige von ihnen brachten Porträts des Musikers mit sowie Banner, auf denen zu lesen war: “Johnny, wir lieben dich” oder “Johnny, unser Gott”. Begleitet von einer Motorrad-Eskorte, fuhr der Leichenwagen vom Triumphbogen bis zum Place de la Concorde. Hierbei wurden auch noch einmal Hallydays erfolgreichsten Lieder gespielt. Auf den letzten Metern des Konvois, kurz vor der Kirche nahe der Opéra Garnier, herrschte schließlich ergreifendes Schweigen.
Warten bis es los geht: Eine Motorradeskorte aus 700 Bikern begleitete den Leichenwagen vom Triumphbogen bis zum Place de la Concorde
Johnny Hallydays Tod hatte sofort eine einzigartige Welle an Würdigungen und Trauerbekundungen hervorgerufen. Nach Meinung einiger Kommentatoren hatte zuletzt der Tod von Chanson-Sängerin Édith Piaf im Jahr 1963 eine solche Massentrauer ausgelöst: Zu ihrer Trauerfeier erschienen rund eine halbe Million Menschen. Zu toppen vermochte das nur einer: Victor Hugo soll 1885 laut der Presse der damaligen Zeit rund zwei Millionen Menschen zu seiner nationalen Trauerfeier versammelt haben.
Zu Hunderttausenden sahen sich die Menschen das Geleit auf den Champs Élysées an
Würdigung eines Nationalhelden
Zu Ehren Hallydays hat sich die Grande Nation noch ein paar Besonderheiten einfallen lassen: So wird nun das gesamte Wochenende über der Eiffelturm mit den Worten “Merci Johnny” angestrahlt, vor jedem französischen Fußball-Ligaspiel ertönt einer seiner Hits, und die Pariser Metrostation “Duroc” wurde kurzerhand in “Du rock Johnny” umbenannt.
Die Beisetzung von Johnny Hallyday findet auf der französischen Karibik-Insel Saint-Barthélemy statt, wo der Musiker eine Villa besaß.
bb/sti (dpa, afp)
In unserer Bildergalerie erfahren Sie, wie Johnny Hallyday zur französischen Legende wurde.