Dimitrow ist ATP-Weltmeister

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Im Überraschungsfinale von London gewinnt der Bulgare Grigor Dimitrow die inoffizielle Tennis-Weltmeisterschaft. Damit schiebt er sich in der Weltrangliste am besten Deutschen vorbei.

Grigor Dimitrow hat das ATP-Finale in London gewonnen und seinen bisher größten Erfolg gefeiert. Der an Position sechs gesetzte Bulgare besiegte im Endspiel der Turnierdebütanten David Goffin (Nr. 7) mit 7:5, 4:6, 6:3 und bekam als Belohnung die von Boris Becker auf den Court gebrachte mächtige Silber-Trophäe überreicht.

Der Belgier Goffin hatte im Halbfinale überraschend den Schweizer Roger Federer (Nr. 2) in drei Sätzen bezwungen, nachdem er im ersten Gruppenspiel bereits den spanischen Branchenführer Rafael Nadal niedergerungen hatte.

Vor 17.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena verwandelte Dimitrow seinen fünften Matchball und kassierte für seinen insgesamt achten Karrieretitel ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet rund 2,16 Millionen Euro. Der 26-jährige hatte in der Vorschlussrunde am Samstag Jack Sock aus den USA (Nr. 8) ausgeschaltet.

Auch für David Goffin ist das Erreichen des Finales von London der größte Karriere-Erfolg

Im ATP-Ranking wird Dimitrow am Montag Alexander Zverev vom dritten auf den vierten Platz verdrängen. Der deutsche Debütant war nach zwei Niederlagen und einem Sieg in der Gruppenphase gescheitert. Der 20-jährige Zverev war der erste deutsche Spieler seit Rainer Schüttler 2003, der sich wieder für das Tournament der besten acht Profis qualifizieren konnte. “Sascha hatte ein tolles Jahr, aber vor ihm liegt noch eine Menge Arbeit. Der Weg auf Weltranglistenplatz drei war unglaublich schnell, aber der Weg wird jetzt langsamer”, sagte Becker dem SID und meinte: “Der nächste Schritt ist jetzt, in einem Grand-Slam-Turnier weit zu kommen. Jetzt beginnt eigentlich die schwierigste Phase.” Zverev ist der erste deutsche Spieler seit Becker 1995, der eine Saison wieder in den Top Vier beendet. 

Dimitrow ist der erste ATP-WM-Sieger aus Bulgarien. Er blieb im gesamten Turnier ungeschlagen. Jetzt ist er Nachfolger von Andy Murray. Der 30 Jahre alte Schotte hatte sich in diesem Jahr verletzungsbedingt nicht für den Saisonabschluss der acht besten Profis qualifiziert.

to/sw (dpa, sid)