KINO Favoriten: die besten Literaturverfilmungen

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Von Thomas Mann und Heinrich Boll bis zur Hitler-Komödie: sieben Literaturverfilmungen nach Romanen deutscher Autoren stehen im Fokus der neuen Ausgabe von KINO Favoriten.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 7: Tod in Venedig

    1971 überraschte der damals schon 65-jährige italienische Regiegroßmeister Luchino Visconti mit einer kongenialen Romanverfilmung. Viscontis “Tod in Venedig” traf den erzählerischen Tonfall der Thomas-Mann-Novelle sehr genau. Die Filmversion mit Hauptdarsteller Dirk Bogarde ist schwerblütig-melancholisch, aber auch überwältigend schön.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 6: Im Westen nichts Neues

    Als herausragendes Beispiel für eine geglückte Literaturverfilmung aus der Frühzeit des Tonfilms gilt “Im Westen nichts Neues”. Der Amerikaner Lewis Milestone verfilmte 1930 den Anti-Kriegsroman des Deutschen Erich Maria Remarque und ließ die Zuschauer den Schrecken des Frontkriegs im 1. Weltkrieg hautnah miterleben. In Deutschland sorgten Nationalisten dafür, dass der Film kaum gezeigt wurde.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 5: Der Vorleser

    Dass ein erfolgreiches Buch auch eine geglückte Verfilmung nach sich zieht, ist eher die Ausnahme – vor allem, wenn das Buch ein schwieriges Thema aufgreift. Bernhards Schlinks Roman “Der Vorleser” behandelte die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und dessen Aufarbeitung. Die Verfilmung von Stephen Daldry mit Kate Winslet und David Kross überzeugte vor allem durch die großartigen Schauspieler.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 4: Die verlorene Ehre der Katharina Blum

    1975, zwei Jahre vor dem “Deutschen Herbst”, als RAF-Terror die Tagespolitik bestimmte, verfilmte Volker Schlöndorff gemeinsam mit Margarethe von Trotta den Roman “Die verlorene Ehre der Katharina Blum”. Das Buch von Heinrich Böll (1974) beschrieb das Klima und die Diskussionen um Pressefreiheit in der BRD damals sehr genau. Schlöndorff und von Trotta brachten die Themen brilliant auf den Punkt.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 3: In Zeiten des abnehmenden Lichts

    Auch die Verfilmung des Romans “In Zeiten des abnehmenden Lichts” (2017) erschien relativ kurz nach Veröffentlichung des Buches (2011). Auch hier erwies sich die Kinoadaption als Glücksfall. Regisseur Matti Geschonneck warf einen satirischen Blick auf die letzten Zuckungen des DDR-Regimes, setzte dabei auch auf andere Akzente als Romanautor Eugen Ruge. Ein witziger Film mit tragischem Tiefgang.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 2: Er ist wieder da

    Drei Jahre lagen zwischen Erscheinen der Buchsensation von “Er ist wieder da” und der Verfilmung. Autor Tim Vermes und auch Filmregisseur David Wnendt schafften etwas, was man in Deutschland viele Jahre vorsichtig umschifft hatte: eine Satire auf Adolf Hitler mit der grotesken Ausgangssituation: Adolf Hitler lebt im Berlin des neuen Jahrtausends! Großartig in der Hauptrolle:Oliver Masucci.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 1: Das Parfum

    Unser Sieger: Die Romanverfilmung eines der erfolgreichsten deutschen Bücher überhaupt. Das Kino brauchte 20 Jahre, um Patricks Süskinds Millionenseller “Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders” fürs Kino zu adaptieren. Regisseur Tom Tykwer bekam das großartig hin: opulent und unterhaltsam in Szene gesetzt, mit prächtigen Schauwerten und tollen Darstellern wie Ben Whishaw und Karoline Herfurth.

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 7: Tod in Venedig

    1971 überraschte der damals schon 65-jährige italienische Regiegroßmeister Luchino Visconti mit einer kongenialen Romanverfilmung. Viscontis “Tod in Venedig” traf den erzählerischen Tonfall der Thomas-Mann-Novelle sehr genau. Die Filmversion mit Hauptdarsteller Dirk Bogarde ist schwerblütig-melancholisch, aber auch überwältigend schön.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 6: Im Westen nichts Neues

    Als herausragendes Beispiel für eine geglückte Literaturverfilmung aus der Frühzeit des Tonfilms gilt “Im Westen nichts Neues”. Der Amerikaner Lewis Milestone verfilmte 1930 den Anti-Kriegsroman des Deutschen Erich Maria Remarque und ließ die Zuschauer den Schrecken des Frontkriegs im 1. Weltkrieg hautnah miterleben. In Deutschland sorgten Nationalisten dafür, dass der Film kaum gezeigt wurde.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 5: Der Vorleser

    Dass ein erfolgreiches Buch auch eine geglückte Verfilmung nach sich zieht, ist eher die Ausnahme – vor allem, wenn das Buch ein schwieriges Thema aufgreift. Bernhards Schlinks Roman “Der Vorleser” behandelte die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und dessen Aufarbeitung. Die Verfilmung von Stephen Daldry mit Kate Winslet und David Kross überzeugte vor allem durch die großartigen Schauspieler.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 4: Die verlorene Ehre der Katharina Blum

    1975, zwei Jahre vor dem “Deutschen Herbst”, als RAF-Terror die Tagespolitik bestimmte, verfilmte Volker Schlöndorff gemeinsam mit Margarethe von Trotta den Roman “Die verlorene Ehre der Katharina Blum”. Das Buch von Heinrich Böll (1974) beschrieb das Klima und die Diskussionen um Pressefreiheit in der BRD damals sehr genau. Schlöndorff und von Trotta brachten die Themen brilliant auf den Punkt.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 3: In Zeiten des abnehmenden Lichts

    Auch die Verfilmung des Romans “In Zeiten des abnehmenden Lichts” (2017) erschien relativ kurz nach Veröffentlichung des Buches (2011). Auch hier erwies sich die Kinoadaption als Glücksfall. Regisseur Matti Geschonneck warf einen satirischen Blick auf die letzten Zuckungen des DDR-Regimes, setzte dabei auch auf andere Akzente als Romanautor Eugen Ruge. Ein witziger Film mit tragischem Tiefgang.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 2: Er ist wieder da

    Drei Jahre lagen zwischen Erscheinen der Buchsensation von “Er ist wieder da” und der Verfilmung. Autor Tim Vermes und auch Filmregisseur David Wnendt schafften etwas, was man in Deutschland viele Jahre vorsichtig umschifft hatte: eine Satire auf Adolf Hitler mit der grotesken Ausgangssituation: Adolf Hitler lebt im Berlin des neuen Jahrtausends! Großartig in der Hauptrolle:Oliver Masucci.

  • KINO Favoriten: Die besten Literaturverfilmungen

    Platz 1: Das Parfum

    Unser Sieger: Die Romanverfilmung eines der erfolgreichsten deutschen Bücher überhaupt. Das Kino brauchte 20 Jahre, um Patricks Süskinds Millionenseller “Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders” fürs Kino zu adaptieren. Regisseur Tom Tykwer bekam das großartig hin: opulent und unterhaltsam in Szene gesetzt, mit prächtigen Schauwerten und tollen Darstellern wie Ben Whishaw und Karoline Herfurth.

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


Virginia Woolf, könnte man sagen, hasste den Film, zumindest Literaturverfilmungen. In ihrem Essay “The Cinema” verglich die Autorin von “Mrs Dalloway” Film mit einem “Parasiten”, der von der “Beute” Literatur lebt, was für beide Seiten desaströs ist. Eine Adaption von Leo Tolstois “Anna Karenina”, schreibt sie, reduziere “den Charme, die Leidenschaft und die Verzweiflung” von Tolstois Protagonistin zu einem rohen zur Schau stellen von “Zähnen, Perlen und Samt”.

Tolstoi selbst war da nachsichtiger. Auch wenn er Filme als “einen direkten Angriff auf die alten Methoden der literarischen Kunst” ansah, begrüßte der große russische Romancier diesen Anschlag. “Es gefällt mir”, sagte er 1908. Filme, die zu diesem Zeitpunkt kaum ein Jahrzehnt alt waren, seien für ihn “näher am Leben” als Romane. Alle Schriftsteller – sagte er voraus – “werden sich an die Leinwand und an die kalte Maschine anpassen müssen.”

Er behielt Recht. Seit die Bilder laufen lernten, sind sie das vorherrschende Medium des Geschichtenerzählens. Und die Filmemacher haben Woolfs Warnung vor Literatur-Adaptionen weitgehend ignoriert. Literatur – von großen Romanen über Belletristik bis hin zu Comics – bleibt die primäre Quelle filmischer Inspiration.

Also hat die DW KINO Redaktion das Bücherregal entstaubt, um ihre sieben Lieblingsadaptionen deutscher Romane auszuwählen. Auch aus schlechten Büchern lassen sich gute Filme machen, wie Francis Ford Coppolas “Der Pate” zeigt. Es ist einer der besten Filme, die je gedreht wurden, aber niemand würde Mario Puzos Familiensaga auf die Bestsellerliste der amerikanischen Literatur setzen.

Für unsere Liste haben wir jedoch versucht, großartige Romane zu finden, die zu großartigen Filmen wurden. Dabei haben wir etablierte und moderne Klassiker aufgestöbert, auch Werke zweier Nobelpreisträger sind dabei. Die sehr persönliche Auswahl umfasst Komödie, Drama und historische Fiktion. Es gibt Oscar-Gewinner und Blockbuster auf unserer Liste, aber auch einige vergessene oder übersehene literarische und filmische Schätze.

Lesen Sie sich ein und schauen Sie sich unsere Auswahl an. Fehlen Ihre Lieblinge auf der Liste? Lassen Sie uns wissen, aus welchen Büchern ihre Lieblingsfilme wurden und welche Geschichten die Buchdeckel besser nie hätten verlassen sollen.

7. Tod in Venedig (1971) Luchino Visconti

6. Im Westen nichts Neues (1930) Lewis Milestone

5. Der Vorleser (2008) Stephen Daldry

4. Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975) Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta

3. In Zeiten des abnehmenden Lichts (2017) Matti Geschonneck

2. Er ist wieder da (2015) David Wnendt

1. Das Parfüm: Die Geschichte eines Mörders (2006) Tom Tykwer