Kroatien und Schweiz bei der WM dabei

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Die Schweiz zittert sich zur Fußball-WM 2018 in Russland. Im Play-off-Rückspiel gelingt kein Tor, und so verhilft ein geschenkter Elfmeter zur Teilnahme. Kroatien reicht ebenfalls ein torloses Unentschieden.

Die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft hat ihre Nachprüfung in der WM-Qualifikation erfolgreich bestanden. Das Team von Trainer Vladimir Petkovic quälte sich im Play-off-Rückspiel gegen Nordirland zu einem 0:0 und sicherte sich damit das Ticket für die WM-Endrunde kommenden Sommer in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Ebenfalls dabei sind die Kroaten nach ihrem 0:0 in Griechenland.

Mit einem 1:0 in Belfast hatten die Eidgenossen im Hinspiel den Grundstein für ihre insgesamt elfte Teilnahme bei einem Weltturnier gelegt. Die Gäste übten vor 38.000 Zuschauern im St. Jakob-Park in Basel von Beginn an mächtig Druck auf die Schweizer aus und hatten in der dritten Minute bereits eine hochkarätige Möglichkeit, als Chris Brunt mit einem platzierten Distanzschuss den Mönchengladbacher Torwart Yann Sommer zu einer Glanzparade zwang.

Chancen nicht genutzt

Der Schweizer Torwart Yann Sommer fängt eine Flanke der Nordiren ab

Nur zwei Minuten später hatte auf der anderen Seite der frühere Frankfurter Haris Seferovic eine große Möglichkeit. In der zehnten Minute wäre zudem Gareth McAuley nach einer scharfen Hereingabe von Blerim Dzemaili aufseiten der Gäste beinahe ein Eigentor unterlaufen. Die “Green and White Army” hatte in der Folgezeit Glück, dass die Schweiz mit ihren Chancen äußerst verschwenderisch umging. Der frühere Bayern-Profi Xherdan Shaqiri und der Hoffenheimer Steven Zuber vergaben vor der Pause weitere Hochkaräter für die “Nati”.

Nach dem Seitenwechsel setzten die Nordiren alles auf eine Karte, spielten bedingungslos nach vorne und entblößten dabei zwangsläufig ihre Abwehr. Die Schweizer hatten reichlich Kontermöglichkeiten und bei Dauerregen auf dem schwer bespielbaren Untergrund durch den ehemaligen Wolfsburger Ricardo Rodriguez, der im Hinspiel einen umstrittenen Foulelfmeter zum Siegtreffer genutzt hatte, auch in der 50. Minute die erste Möglichkeit. Fünf Minuten später verfehlte auf der Gegenseite Conor Washington für den deutschen Qualifikations-Gruppengegner nur knapp das Ziel.

Der nordirische Teammanager Michael O’Neill, der beim britischen Konkurrenten Schottland im Gespräch ist, verzweifelte wenig später erneut, als George Saville eine weitere Großchance ausließ. Jonny Evans hatte in der Nachspielzeit die größte Chance der Gäste.

Griechenland schafft kein Wunder

Die Kroaten hatten keine Mühe, ihren 4:1-Vorsprung aus dem Hinspiel in Zagreb in Griechenland über die Zeit zu bringen. Das 0:0 von Piräus reichte, um die Qualifikation für Russland und damit die fünfte WM-Teilnahme zu sichern. 

Die Gastgeber, bei denen der Augsburger Bundesligaprofi Kostas Stafylidis nach seiner schwachen Leistung im Hinspiel beim Anpfiff nur auf der Bank saß, suchten mit dem Mut der Verzweiflung von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Aber der erwartete Sturmlauf endete zumeist vor dem Strafraum der Kroaten, die in der Defensive sicher standen.

Der WM-Dritte von 1998 war seinerseits bei Kontern einige Male gefährlich. Vor allem die beiden Spanien-Legionäre Ivan Rakitic vom FC Barcelona und Luka Modric von Real Madrid stellten die griechische Abwehr um BVB-Profi Sokratis, der der im Hinspiel den griechischen Ehrentreffer erzielt hatte, vor Probleme.

Enttäuschung bei den Griechen um Kostas Mitroglou

Auch der frühere Bundesligaprofi Mario Mandzukic setzte sich immer wieder gut in Szene. Die beste Möglichkeit vor der Pause hatte der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger Ivan Perisic, der in der 43. Minute mit einem Gewaltschuss aus 22 Metern nur den Pfosten traf.

Nach dem Seitenwechsel machten die Kroaten vor 30.000 Zuschauern aber nicht mehr als nötig. Mit zunehmender Spielzeit resignierten zudem die Hausherren. Die griechische Presse hatte gleich nach der Hinspiel-Pleite in Kroatien die Ablösung des deutschen Trainers Michael Skibbe gefordert. Ob er mit Blick auf die EM 2020 noch Trainer bleibt, ist tatsächlich fraglich. Der Vertrag des früheren Bundesliga-Trainers läuft mit dem Ende der Qualifikation aus. 

to/ck (sid, dpa)