Naturkatastrophen extrem teuer

0
215

Schäden in Höhe von 80 Milliarden Euro – das ist die Bilanz der jüngsten Hurrikan-Serie in der Karibik und der Erdbeben in Mexiko. Ausgerechnet hat das der Schweizer Rückversicherer Swiss Re.

Diese Naturkatastrophen seien “extreme Ereignisse” gewesen, erklärte Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler. Die vorläufigen Schätzungen des Konzerns unterlägen größeren Unsicherheiten als gewöhnlich und müssten unter Umständen noch angepasst werden.

Die Hurrikane “Harvey”, “Irma” und “Maria” hatten im August und September zu schweren Verwüstungen in der Karibik und in den USA geführt. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben. Bei den beiden schweren Erdbeben in Mexiko wurden im September mehr als 300 Menschen getötet.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Havanna unter Wasser

    Irma richtete in der Karibik viel Schaden an. Drei Tage lang hat der Wirbelsturm über den Inseln gewütet. Besonders stark betroffen sind Kuba und Barbuda sowie Saint Martin und Saint Barthélémy. Mindestens 34 Menschen kamen ums Leben. Ganze Regionen machte der Hurrikan dem Erdboden gleich.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Insel Barbuda unbewohnbar

    Hier fing alles an: Auf der kleinen Karibikinsel Barbuda traf Hurrikan Irma vergangenen Mittwoch erstmals auf Land. Es war einer der schwersten jemals in der Region registrierten Stürme. Barbuda hat nach Berechnungen des Karlsruher Instituts für Technologie anteilig die größten Schäden erlitten.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Bewohner verlassen Saint Martin

    Auf der französisch-niederländischen Insel kamen mindestens vierzehn Menschen ums Leben, der Schaden wird auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Am Montag besuchte der niederländische König die Insel und zeigte sich bestürzt über das Ausmaß der Zerstörung. Der französische Präsident Macron wird am Dienstag erwartet.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Von Irma zerstört, von Jose verschont

    Mindestens ebenso stark betroffen ist die französische Insel Saint Barthélémy. Auch sie erwartet nun Hilfsgüter aus Frankreich, nachdem dortige Oppositionspolitiker der Regierung mangelhafte Vorbereitung auf den Hurrikan vorgeworfen hatten. Immerhin eine gute Nachricht gab es: Hurrikan “Jose” zog an der Antillen-Insel vorbei.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Ohne Wasser, Strom und Gas

    Kuba traf der Hurrikan vergangenen Samstag mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h. In Havanna drangen Sturmfluten mehr als 500 Meter ins Stadtzentrum vor. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Ganze Stadtteile müssen nun ohne Wasser, Strom und Gas auskommen. Im Norden Kubas hat der Zuckerrohr-, Bananen- und Reisanbau stark unter dem Sturm gelitten.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Milliardenschäden in der Karibik

    Auch amerikanisches Territorium war betroffen: In der Nacht vom Mittwoch befand sich das Zentrum des Hurrikans nur 225 Kilometer nordwestlich von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan. Insgesamt schätzen Versicherungsfachleute den Gesamtschaden in der Karibik auf zehn Milliarden US-Dollar. Der Tourismus droht monatelang auszubleiben.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Mut zur Normalität

    Ein Tag nach Irma trauen sich nur wenige schon wieder an den Strand im kubanischen Varadero. Präsident Raúl Castro animiert zum Wiederaufbau: “Die Revolution wird niemanden schutzlos allein lassen. Keine kubanische Familie wird ihrem Schicksal überlassen. Jetzt ist keine Zeit zum Jammern. Wir werden wieder aufbauen, was die Winde von Hurrikan Irma zerstören wollten.”


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    “Maring” erreicht die Philippinen

    Nachdem sich Irma am Montagabend abgeschwächt hat, hält jetzt das Sturmtief Maring auf die Philippinen zu und bringt Starkregen und Flutwellen mit sich. Finanzmärkte, Regierungsbüros und Schulen bleiben geschlossen. Derzeit bewegt sich Maring nordwestlich mit einer Windgeschwindigkeit von 60 km/h.


  • Irma hinterlässt verwüstete Karibik

    Flut fordert erste Tote

    Die Region um die Hauptstadt Manila ist durch die Sturmfluten überschwemmt. Bereits am Dienstag sind in Taytay in der Provinz Rizal zwei Brüder im Alter von 14 und 17 Jahren bei einem Erdrutsch ums Leben gekommen. In der Provinz Laguna werden fünf Personen vermisst.

    Autorin/Autor: Goran Cutanoski (Bildredaktion), Helena Weise (Text)


Auf die Schweizer Rückversicherung entfallen Kosten für die Sturm- und Erdbeben-Schäden von voraussichtlich drei Milliarden Euro. Swiss Re führt sie in der Bilanz für das dritte Quartal des Jahres auf.

Bei der angegebenen Summe von insgesamt 80 Milliarden Euro handele es sich um alle versicherte Schäden, betonte der Schweizer Konzern am Freitag. Die tatsächlichen Kosten dürften noch höher liegen.

Rückversicherer sind die Versicherer der eigentlichen Sachversicherer, die mit den Schäden der Kunden zu tun haben. Swiss Re ist die Nummer zwei der Branche weltweit nach Marktführer Munich Re. Die Konkurrenz aus München hatte bereits im September mitgeteilt, wegen der Stürme sei das eigene Gewinnziel für das laufende Jahr in Gefahr.

ar/bea (dpa, rtr, afp)