DFB-Elf will Confed Cup-Geschichte schreiben

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Im Finale der Mini-WM in St. Petersburg gelten die jungen Wilden von Bundestrainer Löw nicht als Favorit – das ist Gegner Chile. In der Gruppenphase gab es gegen die Südamerikaner ein eher glückliches Remis.

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DFB-Elf vor rasantem Endspiel

Jetzt haben sie nur noch ein Ziel: Den Pokal gewinnen! Die DFB-Auswahl will ihren nicht für möglich gehaltenen Siegeszug beim Confed Cup vergolden – ungeachtet des Fluchs. Des Fluchs? Noch nie ist ein Sieger der Mini-WM im Jahr darauf Weltmeister geworden. Stoppen lassen wollen sich die jungen Wilden dennoch nicht und gegen Chile am Sonntag (ab 19.45 Uhr MESZ im DW-Liveticker) siegen. “Es ist schön, Regeln zu brechen. Wir waren ja auch die erste europäische Mannschaft, die in Südamerika eine WM gewonnen hat”, sagte Oliver Bierhoff. Und die Jungs von Bundestrainer Joachim Löw geben sich vor dem Duell mit dem Südamerikameister ebenso angriffslustig wie der Teammanager. “Jeder wird sich gerne noch mal quälen”, sagte Kapitän Julian Draxler und verriet ein Erfolgsgeheimnis des Perspektivteams: “Wir haben Spaß dabei und sind alle stolz, dass wir Deutschland vertreten dürfen.”

“Deutschland und Chile waren im Turnier die besten Mannschaften. Beide Mannschaften wollen den Titel”, sagte Löw. Doch sein Team geht mit breiter Brust ins Endspiel. Die Erfolge in Russland haben großes Selbstvertrauen verliehen. Zudem winkt der Anreiz einer Länderspiel-Saison ohne Niederlage. Seit dem verlorenen EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich (0:2) hat die DFB-Auswahl in 14 Spielen den Platz nicht mehr als Verlierer verlassen.

Confed Cup erstmals nach Deutschland holen

Während die zahlreichen geschonten Topstars des viermaligen Weltmeisters in der Heimat die Daumen drücken, will das hungrige Team diese bemerkenswerte Serie fortsetzen und zudem erstmals den Confed Cup nach Deutschland holen. “Der Drang, gegen Chile zu gewinnen, ist groß”, sagt Löw. Der Bundestrainer erwartet “einen Abnutzungskampf”. Es werde wichtig, dass man nach vorne Druck mache und den Weltranglisten-Vierten in Schwierigkeiten bringe.

Wer steht im Finale auf dem Rasen?

Bei Löws Personalauswahl könnte es wieder die ein oder andere Überraschung geben. Für das Finale kündigte Löw “Veränderungen” an. Konkreter wurde er nicht. Wahrscheinlich wird der Bundestrainer auf ein bewährtes Gerüst vertrauen. Im Tor wird erneut Marc-André ter Stegen stehen. Auch Draxler, Joshua Kimmich, Jonas Hector und der im Halbfinale gegen Mexiko überragende Leon Goretzka sind gesetzt. Im Sturm scheint Timo Werner die besten Karten zu haben. Mit jeweils drei Turniertoren führen Goretzka und Werner die Schützenliste an. “Tendenziell ist er eher der Kandidat für ein viertes Tor im letzten Spiel”, sagte Goretzka, für den der goldene Schuh nicht so wichtig ist. “Ich weiß nicht, wie die ‘Kanone’ aussieht. Ich hatte auch nie eine – außer vielleicht in der Jugend.” Auch Werner wollte von einem Wettschießen nichts wissen. “Das ist uns beiden relativ egal, solange wir als Turniersieger hier wegfahren”, sagte er.