Hans-Dietrich Genscher: ein Freund der Kultur

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Lebensart

Hans-Dietrich Genscher: ein Freund der Kultur

Es ist eine Seite, die er in seinem politischen Leben nie nach außen gekehrt hat: Hans-Dietrich Genscher war auch ein Förderer der Kultur. Fotografien und Bilder von Lyonel Feininger gehörten zu seinen Vorlieben.

  • Gelb als Markenzeichen

    Große Politiker haben ihre modischen Vorlieben. Bei Helmut Schmidt war es die Prinz-Heinrich-Mütze, für Helmut Kohl die Strickjacke und für Hans-Dietrich Genscher: der gelbe Pullunder. Zu seinen aktiven Zeiten als Politiker trug er ihn immer und überall. In den eleganten Herrenbekleidungsgeschäften der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn kennt jeder das “Genscher-Gelb”.

  • Politisches Statement

    Das liberale Hellgelb passte perfekt zu ihm. Gelb war schon im 19. Jahrhundert die Farbe des Liberalismus. Und auch die Farbe jener, die zu gesellschaftlichen Außenseitern gemacht wurden, und für die sich Genscher immer engagierte. Der Judenstern war gelb, Verräter im Kaiserreich trugen gelb. Umso mehr Bedeutung hatte es, wenn Genscher seinen gelben Pullunder bei offiziellen Anlässen trug.

  • Bayreuther Festspiele

    Genscher liebte klassische Musik. Vor allem Kompositionen von Dvořák und Tschaikowsky. In seiner Zeit als Bundesinnenminister kamen die Bayreuther Festspiele in Geldnot. Genscher schlug die Gründung einer Stiftung vor, getragen vom Bund und vom Freistaat Bayern. “Das lieferte auch die hinreichende Begründung für meine alljährliche Reise nach Bayreuth”, scherzte er.

  • Goldene Henne

    Bei der Verleihung der “Goldenen Henne”, dem wichtigsten ostdeutschen Medienpreis, war der Thüringer Hans-Dietrich Genscher Stammgast. In zehn Kategorien wird dieser Preis alljährlich verliehen – die ostdeutsche Antwort auf den “Bambi”. Hier genießt er 2009 neben Angela Merkel und Preisträger Václav Havel den Bühnenauftritt im Berliner Friedrichstadtpalast.
    Mit Merkel und Vaczlav Havel…

  • Willy-Brandt-Preis

    Die Problemlagen der deutschen Außenpolitik trieben auch dem pensionierten Politiker Genscher Sorgenfalten ins Gesicht. Neben Altbundeskanzler Gerhard Schröder und dessen Frau Doris Schröder-Köpf ist er hier Gast bei der Verleihung des Willy-Brandt-Preises 2011. Für die Karikaturisten und Puppenmacher waren seine Stirnfalten und Ohren immer die wichtigsten Merkmale.

  • “Hurra Deutschland”

    Die legendäre Polit-Satiresendung “ZAK”, in den 1990er Jahren produziert vom Westdeutschen Rundfunk, nahm sich die Freiheit, auch amtierende Politiker wie Kanzler Kohl und Außenminister Genscher zur Zielscheibe ihres bissigen Spottes zu machen. In der Satirereihe “Hurra Deutschland” trat Genscher als Adlatus von König Kohl auf.

  • Genschman

    Es ist selten, dass ein Politiker in der Welt der Satire gut wegkommt. Genscher gelang dies: “Genschman” nannte die Satirezeitschrift “Titanic” ihre Comicfigur, die wie der Superman der Außenpolitik die Welt rettete – mit Segelohren als Flügel. “Genschman” kämpfte für das Gute und gegen CSU-Politiker wie Theo Waigel oder Edmund Stoiber. Er wurde zur Kultfigurn – bis heute unvergessen.

  • Sinn für Humor

    Mit Vergnügen eröffnete der FDP-Vorsitzende Genscher in Bonn die Ausstellung “Politische Karikaturen 1986”. Die Karikatur des Künstlers Josef Partykiewicz scheint ihn zu amüsieren. Sie zeigt Genscher, der es sich im Auswärtigen Amt gemütlich gemacht hat, dahinter der polternde CSU-Politiker Franz Josef Strauß.

  • Späte Ehrung

    Im September 2014 wurden Hans-Dietrich Genscher und das Gewandhaus-Quartett mit dem Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig ausgezeichnet. Genscher wurde als Person geehrt, die sich gesellschaftlich engagiert. Damit stand er in einer Linie mit Kurt Masur, Marcel Reich-Ranicki und Richard von Weizsäcker. Zur Preisverleihung spielte das Gewandhausorchester.

  • Halle – ein Ort der Kunst

    Bauhaus-Künstler Lyonel Feininger lebte in Halle, der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel und Hans-Dietrich Genscher wurden in der thüringischen Stadt an der Saale geboren. Sein Geburtshaus (Bild) ist heute ein Museum, das an die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland erinnert. Den Gemälden Feiningers fühlte sich Genscher sein Leben lang verbunden.

    Autorin/Autor: Heike Mund/ Sabine Oelze

  • Gelb als Markenzeichen

    Große Politiker haben ihre modischen Vorlieben. Bei Helmut Schmidt war es die Prinz-Heinrich-Mütze, für Helmut Kohl die Strickjacke und für Hans-Dietrich Genscher: der gelbe Pullunder. Zu seinen aktiven Zeiten als Politiker trug er ihn immer und überall. In den eleganten Herrenbekleidungsgeschäften der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn kennt jeder das “Genscher-Gelb”.

  • Politisches Statement

    Das liberale Hellgelb passte perfekt zu ihm. Gelb war schon im 19. Jahrhundert die Farbe des Liberalismus. Und auch die Farbe jener, die zu gesellschaftlichen Außenseitern gemacht wurden, und für die sich Genscher immer engagierte. Der Judenstern war gelb, Verräter im Kaiserreich trugen gelb. Umso mehr Bedeutung hatte es, wenn Genscher seinen gelben Pullunder bei offiziellen Anlässen trug.

  • Bayreuther Festspiele

    Genscher liebte klassische Musik. Vor allem Kompositionen von Dvořák und Tschaikowsky. In seiner Zeit als Bundesinnenminister kamen die Bayreuther Festspiele in Geldnot. Genscher schlug die Gründung einer Stiftung vor, getragen vom Bund und vom Freistaat Bayern. “Das lieferte auch die hinreichende Begründung für meine alljährliche Reise nach Bayreuth”, scherzte er.

  • Goldene Henne

    Bei der Verleihung der “Goldenen Henne”, dem wichtigsten ostdeutschen Medienpreis, war der Thüringer Hans-Dietrich Genscher Stammgast. In zehn Kategorien wird dieser Preis alljährlich verliehen – die ostdeutsche Antwort auf den “Bambi”. Hier genießt er 2009 neben Angela Merkel und Preisträger Václav Havel den Bühnenauftritt im Berliner Friedrichstadtpalast.
    Mit Merkel und Vaczlav Havel…

  • Willy-Brandt-Preis

    Die Problemlagen der deutschen Außenpolitik trieben auch dem pensionierten Politiker Genscher Sorgenfalten ins Gesicht. Neben Altbundeskanzler Gerhard Schröder und dessen Frau Doris Schröder-Köpf ist er hier Gast bei der Verleihung des Willy-Brandt-Preises 2011. Für die Karikaturisten und Puppenmacher waren seine Stirnfalten und Ohren immer die wichtigsten Merkmale.

  • “Hurra Deutschland”

    Die legendäre Polit-Satiresendung “ZAK”, in den 1990er Jahren produziert vom Westdeutschen Rundfunk, nahm sich die Freiheit, auch amtierende Politiker wie Kanzler Kohl und Außenminister Genscher zur Zielscheibe ihres bissigen Spottes zu machen. In der Satirereihe “Hurra Deutschland” trat Genscher als Adlatus von König Kohl auf.

  • Genschman

    Es ist selten, dass ein Politiker in der Welt der Satire gut wegkommt. Genscher gelang dies: “Genschman” nannte die Satirezeitschrift “Titanic” ihre Comicfigur, die wie der Superman der Außenpolitik die Welt rettete – mit Segelohren als Flügel. “Genschman” kämpfte für das Gute und gegen CSU-Politiker wie Theo Waigel oder Edmund Stoiber. Er wurde zur Kultfigurn – bis heute unvergessen.

  • Sinn für Humor

    Mit Vergnügen eröffnete der FDP-Vorsitzende Genscher in Bonn die Ausstellung “Politische Karikaturen 1986”. Die Karikatur des Künstlers Josef Partykiewicz scheint ihn zu amüsieren. Sie zeigt Genscher, der es sich im Auswärtigen Amt gemütlich gemacht hat, dahinter der polternde CSU-Politiker Franz Josef Strauß.

  • Späte Ehrung

    Im September 2014 wurden Hans-Dietrich Genscher und das Gewandhaus-Quartett mit dem Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig ausgezeichnet. Genscher wurde als Person geehrt, die sich gesellschaftlich engagiert. Damit stand er in einer Linie mit Kurt Masur, Marcel Reich-Ranicki und Richard von Weizsäcker. Zur Preisverleihung spielte das Gewandhausorchester.

  • Halle – ein Ort der Kunst

    Bauhaus-Künstler Lyonel Feininger lebte in Halle, der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel und Hans-Dietrich Genscher wurden in der thüringischen Stadt an der Saale geboren. Sein Geburtshaus (Bild) ist heute ein Museum, das an die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland erinnert. Den Gemälden Feiningers fühlte sich Genscher sein Leben lang verbunden.

    Autorin/Autor: Heike Mund/ Sabine Oelze

Sein politisches Markenzeichen war die
Ost- und Entspannungspolitik. Er galt als
Meister der Außenpolitik. Doch wofür er nie im Mittelpunkt stand, war sein Interesse für die schönen Künste. Völlig zu Unrecht, denn er war ein Freund und Förderer der Kultur. Daran erinnern wir in dieser Bildergalerie.

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