Justin Bieber: Wie man es schafft, mit 22 ein Megastar zu sein

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Musik

Justin Bieber: Wie man es schafft, mit 22 ein Megastar zu sein

Mit 17 begann Justin Biebers Karriere. Früh – und mit programmiertem Absturz. Jetzt ist er 22 und feiert wieder Welterfolge. Wie wird man zum Teenie-Star? Wir zeigen, wie es Bieber und seine Vorgänger geschafft haben.

  • Justin Bieber, der Internet-Star

    Der 22-jährige Popsänger ist im Netz bekannt geworden. Auf Youtube hat er seine ersten Clips veröffentlicht – er sang Coverversionen bekannter Hits. Irgendwann lernte er R&B-Produzent Usher kennen. Der nahm den erst 14-Jährigen unter Vertrag. Sein erstes Album “My World 2.0” verkaufte sich mehr als fünf Millionen mal.

  • Der Revoluzzer: James Dean

    Auch unsere Eltern und Großeltern hatten als Teenies Idole. Der Schauspieler James Dean war schon in den 50er Jahren der Inbegriff des Anarcho-Kids. Er war der coole Rebell, der trotzige Sinnsucher. Er verkörperte das Lebensgefühl der jungen Nachkriegsgeneration wie kaum ein anderer. Seine Filme: “Denn sie wissen nicht, was sie tun” oder “Giganten”. Er starb mit 24 Jahren bei einem Autounfall.

  • Das Sexsymbol: Elvis Presley

    Elvis war ein ganz anderes Kaliber. Er stand nicht wie James Dean für die Verzweiflung pubertierender Kids auf dem Weg zum Erwachsensein, sondern für eine ganz andere Art der Revolution: Sex und Rock’n’Roll. In den 50er Jahren reichte schon sein Hüftschwung, um Millionen Mädchen um den Verstand und Moralisten auf die Barrikanden zu bringen.

  • Der deutsche Elvis: Peter Kraus

    Mit weniger Sexappeal, dafür mit umso mehr Charme wirbelte Peter Kraus den deutschen Nachkriegsmuff ordentlich auf. Als erster deutscher Rock’n’Roll-Star verzauberte er in den 50er Jahren die weibliche Welt mit Songs wie “Wenn Teenager träumen” oder “Sugar Baby”.

  • Die allererste Boyband: Beatles

    Die Beatles waren die erste Band überhaupt, die es schaffte, dass Teenies reihenweise in Ohnmacht fielen. Konzertmitschnitte waren in den 60er Jahren kaum möglich, denn ihre Musik ging regelmäßig in hysterischem Geschrei unter. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Live-LP “The Beatles live at the Hollywood Bowl”.

  • Schottenpop: Die Bay City Rollers

    In der 70ern sorgten fünf hübsche Jungs aus Schottland für Nervenzusammenbrüche bei hysterischen Teenagern. Sie spielten netten Pop – doch das war nicht das Wichtigste: Was zur “Rollermania” führte, war die Tatsache, dass sie als Schotten behaupteten, keine Unterhosen zu tragen und unter ihren stets geöffneten Jacken die nackten Oberkörper zu sehen waren.

  • Wilde Punks: Sex Pistols

    Ende der 70er schwappte die große Punkwelle über England nach Mitteleuropa. Endlich was Neues für müde Musikfans, die ansonsten mit nichtssagenden Popliedchen und dem Discosound aus München beschallt wurden. Hier kam ehrlicher Krach, verbunden mit einem Aufschrei gegen jegliche Normen. Star der Sex Pistols war Bassist und Sänger Sid Vicious. Zur Kultfigur wurde er erst recht nach seinem Drogentod.

  • Das coole Pop-Girl: Nena

    Die 80er bescherten der internationalen Musikszene Stars wie Madonna und Michael Jackson. Deutschland bekam Nena. Die damalige Rockgöre war nicht gerade ein Stimmwunder. Aber mit Songs wie “Nur geträumt” oder “99 Luftballons” schwamm sie ganz oben auf der Neuen Deutschen Welle. Und Millionen deutscher Teenager trugen wie sie kurze Röckchen, Netz-Shirts und riesengroße Kreolen.

  • Der schöne Tänzer: Patrick Swayze

    Sein Durchbruch kam 1987 mit “Dirty Dancing”. Dieser Film bediente alle Träume von weiblichen Teenies in Ferienlagern. Patrick Swayze, der Animateur und Tanzlehrer, ein attraktiver Frauenheld, der nur von seiner wahren Liebe geknackt werden kann. Man hätte Swayze auch in die Rolle eines Ski- oder Surflehrers stecken können – dann hätte es aber nicht die unvergessenen Tanzszenen gegeben.

  • DIE Boyband der 90er: Backstreet Boys

    In den 90ern entstand ein neues Boyband-Konzept: keine Musiker mehr mit Instrumenten. Stattdessen sollten die Jungs vorne in einer Reihe tanzen und singen, sich dem Geschrei verrückter Teenis stellen und dabei gut aussehen. So entstanden Boyband-Legenden wie New Kids on the Block, Take That, N’Sync, Caught in the Act – und die Backstreet Boys. Sie gibt es heute noch. Im Mai sogar mit neuem Album.

  • Das Mädchenwunder: Britney Spears

    Mit 17 war sie der Shootingstar des Jahres 1999. Britney Spears machte einen auf unschuldiges Schulmädchen und kokettierte gleichzeitig mit einer Riesenportion Lolita-Erotik. Sie animierte Millionen Mädchen zum Nachmachen. Aufsehen erregte neben einigen Eskapaden und Abstürzen auch ihr Live-Kuss mit der damals 45-jährigen Madonna, die ihre Jahre als Teenie-Idol längst hinter sich hatte.

  • Emo-Sprachrohr: Panic! At The Disco

    Mitte der Nullerjahre war eine neue Bewegung unter Jugendlichen entstanden: “Emo” stand für Teenies, die ihrem pubertätsbedingten Gefühlschaos einfach freien Lauf ließen. Traurige Gesichter, schwarze Haare und Kleidung – und dazu die Musik von Bands mit einer Post-Wave-Attitüde: verzweifelt, aufbegehrend, ratlos, wütend. Lieblingsbands: Fall Out Boy, Billy Talent – oder Panic! At The Disco.

  • Kinder-Rock: Tokio Hotel

    Mit Tokio Hotel kam Ende 2007 wieder eine Gruppe, die junge Mädchen zum Kreischen brachte. Die Rockband um die hübschen Zwillinge Bill und Tom Kaulitz hatte ein Durchschnittsalter von 15 Jahren, als ihre erste Single “Durch den Monsun” durch die Decke ging. Tokio Hotel gehören zu den erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten – auch international. Mittlerweile sind die Bandmitglieder um die 25.

  • Der neue Teenie-Star? Jamie-Lee Kriewitz

    Sie ist erst 17, hat bereits die TV-Casting-Show “The Voice of Germany” gewonnen und singt im Mai 2016 für Deutschland beim Eurovision Song Contest. Sie hat großes Talent und liebt japanische Comics. Sie schminkt und kleidet sich im Manga-Style und lebt vegan. Damit verkörpert sie mehrere äußerst angesagte Trends. Wenn sie beim ESC nicht versagt, könnte aus ihr ein weiteres Teenie-Idol werden.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch

  • Justin Bieber, der Internet-Star

    Der 22-jährige Popsänger ist im Netz bekannt geworden. Auf Youtube hat er seine ersten Clips veröffentlicht – er sang Coverversionen bekannter Hits. Irgendwann lernte er R&B-Produzent Usher kennen. Der nahm den erst 14-Jährigen unter Vertrag. Sein erstes Album “My World 2.0” verkaufte sich mehr als fünf Millionen mal.

  • Der Revoluzzer: James Dean

    Auch unsere Eltern und Großeltern hatten als Teenies Idole. Der Schauspieler James Dean war schon in den 50er Jahren der Inbegriff des Anarcho-Kids. Er war der coole Rebell, der trotzige Sinnsucher. Er verkörperte das Lebensgefühl der jungen Nachkriegsgeneration wie kaum ein anderer. Seine Filme: “Denn sie wissen nicht, was sie tun” oder “Giganten”. Er starb mit 24 Jahren bei einem Autounfall.

  • Das Sexsymbol: Elvis Presley

    Elvis war ein ganz anderes Kaliber. Er stand nicht wie James Dean für die Verzweiflung pubertierender Kids auf dem Weg zum Erwachsensein, sondern für eine ganz andere Art der Revolution: Sex und Rock’n’Roll. In den 50er Jahren reichte schon sein Hüftschwung, um Millionen Mädchen um den Verstand und Moralisten auf die Barrikanden zu bringen.

  • Der deutsche Elvis: Peter Kraus

    Mit weniger Sexappeal, dafür mit umso mehr Charme wirbelte Peter Kraus den deutschen Nachkriegsmuff ordentlich auf. Als erster deutscher Rock’n’Roll-Star verzauberte er in den 50er Jahren die weibliche Welt mit Songs wie “Wenn Teenager träumen” oder “Sugar Baby”.

  • Die allererste Boyband: Beatles

    Die Beatles waren die erste Band überhaupt, die es schaffte, dass Teenies reihenweise in Ohnmacht fielen. Konzertmitschnitte waren in den 60er Jahren kaum möglich, denn ihre Musik ging regelmäßig in hysterischem Geschrei unter. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Live-LP “The Beatles live at the Hollywood Bowl”.

  • Schottenpop: Die Bay City Rollers

    In der 70ern sorgten fünf hübsche Jungs aus Schottland für Nervenzusammenbrüche bei hysterischen Teenagern. Sie spielten netten Pop – doch das war nicht das Wichtigste: Was zur “Rollermania” führte, war die Tatsache, dass sie als Schotten behaupteten, keine Unterhosen zu tragen und unter ihren stets geöffneten Jacken die nackten Oberkörper zu sehen waren.

  • Wilde Punks: Sex Pistols

    Ende der 70er schwappte die große Punkwelle über England nach Mitteleuropa. Endlich was Neues für müde Musikfans, die ansonsten mit nichtssagenden Popliedchen und dem Discosound aus München beschallt wurden. Hier kam ehrlicher Krach, verbunden mit einem Aufschrei gegen jegliche Normen. Star der Sex Pistols war Bassist und Sänger Sid Vicious. Zur Kultfigur wurde er erst recht nach seinem Drogentod.

  • Das coole Pop-Girl: Nena

    Die 80er bescherten der internationalen Musikszene Stars wie Madonna und Michael Jackson. Deutschland bekam Nena. Die damalige Rockgöre war nicht gerade ein Stimmwunder. Aber mit Songs wie “Nur geträumt” oder “99 Luftballons” schwamm sie ganz oben auf der Neuen Deutschen Welle. Und Millionen deutscher Teenager trugen wie sie kurze Röckchen, Netz-Shirts und riesengroße Kreolen.

  • Der schöne Tänzer: Patrick Swayze

    Sein Durchbruch kam 1987 mit “Dirty Dancing”. Dieser Film bediente alle Träume von weiblichen Teenies in Ferienlagern. Patrick Swayze, der Animateur und Tanzlehrer, ein attraktiver Frauenheld, der nur von seiner wahren Liebe geknackt werden kann. Man hätte Swayze auch in die Rolle eines Ski- oder Surflehrers stecken können – dann hätte es aber nicht die unvergessenen Tanzszenen gegeben.

  • DIE Boyband der 90er: Backstreet Boys

    In den 90ern entstand ein neues Boyband-Konzept: keine Musiker mehr mit Instrumenten. Stattdessen sollten die Jungs vorne in einer Reihe tanzen und singen, sich dem Geschrei verrückter Teenis stellen und dabei gut aussehen. So entstanden Boyband-Legenden wie New Kids on the Block, Take That, N’Sync, Caught in the Act – und die Backstreet Boys. Sie gibt es heute noch. Im Mai sogar mit neuem Album.

  • Das Mädchenwunder: Britney Spears

    Mit 17 war sie der Shootingstar des Jahres 1999. Britney Spears machte einen auf unschuldiges Schulmädchen und kokettierte gleichzeitig mit einer Riesenportion Lolita-Erotik. Sie animierte Millionen Mädchen zum Nachmachen. Aufsehen erregte neben einigen Eskapaden und Abstürzen auch ihr Live-Kuss mit der damals 45-jährigen Madonna, die ihre Jahre als Teenie-Idol längst hinter sich hatte.

  • Emo-Sprachrohr: Panic! At The Disco

    Mitte der Nullerjahre war eine neue Bewegung unter Jugendlichen entstanden: “Emo” stand für Teenies, die ihrem pubertätsbedingten Gefühlschaos einfach freien Lauf ließen. Traurige Gesichter, schwarze Haare und Kleidung – und dazu die Musik von Bands mit einer Post-Wave-Attitüde: verzweifelt, aufbegehrend, ratlos, wütend. Lieblingsbands: Fall Out Boy, Billy Talent – oder Panic! At The Disco.

  • Kinder-Rock: Tokio Hotel

    Mit Tokio Hotel kam Ende 2007 wieder eine Gruppe, die junge Mädchen zum Kreischen brachte. Die Rockband um die hübschen Zwillinge Bill und Tom Kaulitz hatte ein Durchschnittsalter von 15 Jahren, als ihre erste Single “Durch den Monsun” durch die Decke ging. Tokio Hotel gehören zu den erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten – auch international. Mittlerweile sind die Bandmitglieder um die 25.

  • Der neue Teenie-Star? Jamie-Lee Kriewitz

    Sie ist erst 17, hat bereits die TV-Casting-Show “The Voice of Germany” gewonnen und singt im Mai 2016 für Deutschland beim Eurovision Song Contest. Sie hat großes Talent und liebt japanische Comics. Sie schminkt und kleidet sich im Manga-Style und lebt vegan. Damit verkörpert sie mehrere äußerst angesagte Trends. Wenn sie beim ESC nicht versagt, könnte aus ihr ein weiteres Teenie-Idol werden.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch

Seine Mutter lud für Justin Bieber die Clips auf Youtube hoch. Clips, in denen er Pophits coverte. Zum Beispiel “Cry Me A River” von Justin Timberlake. Oder “With You” von Chris Brown. Die Videos wurden Klickerfolge. Ein Produzent wurde auf den Wunderknaben mit der begnadeten Gesangsstimme aufmerksam. Er holte den Jungen ins Studio. Dort begegnete ihm der R&B-Großmeister Usher – und der Rest ist Geschichte. Debütsingle 2009: “One Time”, danach Nummer Eins-Alben, Edelmetall, viele Preise – auch ein Grammy ist dabei.

Justin, die Partypeitsche

An seinem Privatleben lässt Justin Bieber die ganze Welt teilhaben. Er hat eine starke Präsenz in den sozialen Medien: drei Millionen Menschen haben seinen Youtube-Kanal abonniert. 60 Millionen folgen ihm auf Instagram – er selbst folgt nur 80. Auf Twitter hat er 76 Millionen Follower, nur Popsängerin Katie Perry hat mehr. Bieber wird bei Twitter pro Sekunde 60 Mal erwähnt, auch wenn er gerade gar nichts tut.

Neben dem Grammy hat Bieber auch schon acht American Music Awards kassiert

Wenn er aktiv ist, postet er Fotos von seinen Tattoos – es sollen 53 sein – Selfies, Bilder von der Bühne und vom Feiern. Das macht er ziemlich gerne, zur Zeit mit seiner offenbar festen Freundin Hailey Baldwin. Oder mit seiner anderen offenbar festen Freundin Kourtney Kardashian. Bei ihm weiß man nie so genau.

Der junge Popstar hat in den vergangenen Jahren auch weniger harmlose Seiten gezeigt und tat sich dabei vor allem als Rüpel und Verkehrsraudi hervor. Allein im Jahr 2014 wurde er dreimal verhaftet: Im Juli wurde er zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt, weil er das Haus seines Nachbarn mit Eiern beworfen hatte. Der Nachbar hatte sich zuvor über den Partylärm im Hause Bieber beschwert. Kurze Zeit später erwischte ihn die Polizei bei einem illegalen Autorennen. Dabei wurde festgestellt, dass Bieber einen hübschen Mix aus Drogen und Alkohol im Blut hatte. Im September rammte er mit seinem Quad das Auto eines Paparazzo und prügelte sich danach mit ihm.

Neustart nach Entzug

Bieber bei seiner Verhaftung nach dem illegalen Rennen

Das reichte. Justin Bieber ging auf Entzug. Danach begab er sich sofort ins Studio, nahm eine neue Platte auf und hatte 2015 ein fulminantes Comeback: Drei Nummer Eins-Hits allein in den US-amerikanischen Billboard-Charts. Er hat einen Song mit dem Dubstep-Produzenten Skrillex aufgenommen und sich so neue Fans erschlossen. Gerade hat er angekündigt, bald ins HipHop-Geschäft einzusteigen: Er möchte jetzt auch mal rappen.

Zu seinem 22. Geburtstag am 1. März hat der Kanadier es schon am Wochenende ordentlich krachen lassen – eine mehrtägige Dauerparty mit feierwütigen Promigästen kann sich der junge Star locker leisten – sein Konto soll um die 200 Millionen Dollar schwer sein.