Bombenterror in der syrischen Feuerpause

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Syrien-Krieg

Bombenterror in der syrischen Feuerpause

Die Kriegsparteien, die in eine Waffenruhe eingewilligt haben, halten bisher ihr Versprechen. Doch Terroristen, die abseits stehen, machen umso dramatischer auf sich aufmerksam. Es gab zahlreiche Tote.

Im Visier des IS: Kurdischer Soldat in Tel Abjad (Archivbild)

Bei einem Angriff der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) auf kurdischen Einheiten im Norden Syriens sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Die Extremisten hätten eine Offensive auf die Stadt Tel Abjad an der Grenze zur Türkei begonnen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien mindestens 45 IS-Anhänger sowie 20 Kämpfer der Kurdenmiliz YPG und ihrer Verbündeten getötet worden.

Die heftigen Gefechte gingen weiter. Zehn Luftangriffe der US-geführten internationalen Koalition hätten die Kurden unterstützt, erklärten die Menschenrechtsbeobachter. Bei der YPG handelt es sich um den bewaffneten syrischen Ableger der verbotenen türkischen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Sie beherrscht in Nordsyrien große Gebiete. Die YPG ist ein wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen den IS.

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Granaten in Damaskus

Die zwischen von den USA und Russland ausgehandelte Feuerpause, der Syriens Machthaber Baschar al-Assad und die Kurden zugestimmt hatten, scheint bislang weitgehend zu halten. In großen Teilen des Landes blieb es ruhig. Allerdings schlugen nach Berichten der syrischen Nachrichtenagentur Sana in der Hauptstadt Damaskus Granaten ein. Das Militär machte “Terroristen” hierfür verantwortlich. Auch aus der Provinz Hama werden neue Attacken von Dschihadisten gemeldet. Bei zwei Selbstmordanschlägen seien mehrere Menschen getötet worden, hieß es.

Die Waffenruhe war um Mitternacht in Kraft getreten. Sie gilt jedoch nicht für den IS und die Al-Nusra-Front, den syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. In den von ihnen beherrschten Gebieten gingen die Kämpfe daher weiter. Russland will an diesem Samstag nach eigener Aussage jedoch keine Luftangriffe fliegen, auch nicht gegen Terroristen des “Islamischen Staates”.

jj/SC (dpa, afp, rtr)