Papst Franziskus: Trump ist kein Christ

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Papst Franziskus: Trump ist kein Christ

Papst Franziskus hat dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Trump eine unchristliche Haltung gegenüber Einwanderern aus Mexiko bescheinigt. Der Wahlkämpfer reagierte mit Empörung.

Streit um das Christsein: Papst Franziskus und Donald Trump

Papst Franziskus hat den Vorschlag von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zum Bau einer Mauer an der US-Grenze zum Nachbarstaat Mexiko scharf kritisiert. “Eine Person, die daran denkt, Mauern statt Brücken zu bauen, ist nicht christlich. Das ist nicht das Evangelium”, sagte der Argentinier nach einer Mitteilung des Vatikans auf dem Rückflug von seiner Mexiko-Reise nach Rom. Er wolle sich nicht in die US-amerikanische Politik einmischen, erklärte das katholische Kirchenoberhaupt. “Ich sage nur, dieser Mann ist kein Christ, wenn er solche Dinge sagt. Dann muss man schauen, ob er das so gesagt hat oder nicht.”

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Trump hatte sich im Vorwahlkampf in den USA als Bewerber für die Kandidatur der konservativen Republikaner unter anderem für einen strikteren Umgang mit Einwanderern aus Mexiko stark gemacht. Der US-Geschäftsmann kündigte zudem an, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten zu wollen, um die illegale Einwanderung in die USA einzudämmen.

Trump wehrt sich

Trump nannte die Aussagen des Papstes schändlich. “Ich bin stolz darauf, ein Christ zu sein”, versicherte der Unternehmer auf Facebook. Franziskus sei von der mexikanischen Regierung irregeleitet worden. Diese wolle die USA nur weiter “abzocken”. Der Papst habe nur eine Seite der Geschichte gehört, sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. “Er sieht weder die Verbrechen noch den Drogenhandel noch den schlechten Einfluss der aktuellen Politik auf die US-Wirtschaft.” Trump fügte hinzu: “Wenn der Vatikan vom IS angegriffen wird, was das Ziel der Terrormiliz ist, wird sich der Papst noch wünschen und dafür beten, dass Donald Trump Präsident ist.”

Deutliche Worte auf dem Rückflug aus Mexiko nach Rom

Der Papst hatte am Mittwoch zum Abschluss seines fünftägigen Besuchs in Mexiko zur Solidarität mit Flüchtlingen in aller Welt aufgerufen. “Wir dürfen die Augen nicht vor der humanitären Krise verschließen, die sich in den vergangenen Jahren in der Auswanderung tausender Menschen gezeigt hat”, sagte der 79-Jährige bei einer Messe in der Grenzstadt Ciudad Juárez. Die weltweit “erzwungene Migration” sei eine “menschliche Tragödie”.

kle/mak (afp, dpa, kna)