Tote und Verletzte nach schwerer Explosion in Ankara

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Türkei

Tote und Verletzte nach schwerer Explosion in Ankara

Bei einer schweren Explosion in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Ersten Angaben zufolge wurden mindestens zehn Menschen verletzt.

Ein brennender Bus am Anschlagsort

Bei einem mutmaßlichen Autobomben-Anschlag auf einen Konvoi der Armee in der türkischen Hauptstadt Ankara sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Das Büro des Provinzgouverneurs teilte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit, zehn weitere Menschen seien verletzt worden. Ziel des Anschlags sei ein Militärkonvoi gewesen. Vermutlich sei eine Autobombe detoniert.

Zu der Detonation kam es im Regierungsviertel Cankaya vor einem Gebäude der Luftwaffe in der Nähe des Parlaments. Auf Fernsehbildern waren ein großes Feuer und zahlreiche Krankenwagen zu sehen. Über Ankara stieg eine Rauchwolke auf. Justizminister Bekir Bozdag sprach über den Kurznachrichtendienst Twitter von einem “Terrorangriff” und verurteilte die Tat. Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte einen geplanten Besuch in Brüssel zu Gesprächen über die Flüchtlingskrise ab.

Über die Hintergründe der Explosion war zunächst nichts bekannt. Türkische Sicherheitskräfte sind in den vergangenen Monaten immer wieder zum Ziel von Anschlägen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK geworden. Gegen die PKK gehen die Sicherheitskräfte seit Mitte Dezember mit einer Offensive in der Südosttürkei vor. Allerdings wurden in der Vergangenheit Anschläge in der Türkei auch der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) oder linksterroristischen Gruppen angelastet.

In der Türkei gilt seit dem bislang blutigste Anschlag auf türkischem Boden, bei dem im Oktober in Ankara 103 Menschen getötet worden waren, die höchste Terrorwarnstufe. Die Behörden machten damals den IS für die Tat verantwortlich. Bei einem Selbstmordanschlag eines mutmaßlichen IS-Anhängers auf eine deutsche Reisegruppe in Istanbul wurden im Januar zehn Bundesbürger getötet. Ein elftes Opfer starb später im Krankenhaus.

stu/kle (afp, dpa, rtr)