Twitter sperrt Konten mit Terror-Inhalten

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Twitter sperrt Konten mit Terror-Inhalten

Der US-Onlinedienst Twitter hat nach eigenen Angaben seit Mitte 2015 rund 125.000 Konten wegen “terroristischer Inhalte” gesperrt. Auf den Konten war mit “terroristischen Taten gedroht” oder für diese geworben worden.

In der Mehrzahl der Fälle hätte die Terror-Propaganda im Zusammenhang mit der Dschihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS), gestanden, teilte das Unternehmen mit.

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Die Regierung in Washington, aber auch viele andere Staaten hatten in den vergangenen Monaten den Druck auf soziale Netzwerke erhöht. Die dschihadistische Propaganda im Internet müsse eingedämmt werden. Twitter bekräftigte nun, es habe klare Regeln und versuche, extremistische Propaganda zu verhindern. “Wir verurteilen die Nutzung von Twitter, um den Terrorismus zu fördern”, erklärte das Unternehmen.

Kein “Zauber-Algorithmus”

Es gebe jedoch keine einfache technische Lösung, um den Missbrauch durch Dschihadisten zu bekämpfen, erklärte Twitter weiter. Es gebe keinen “Zauber-Algorithmus”, kein zu einhundert Prozent wirksames Suchsystem, um “terroristische Inhalte” im Internet zu erkennen und herauszufiltern. Das sei auch anderen Firmen und Experten bekannt.

Alle Twitterzugänge und -mitteilungen würden aber so genau wie möglich untersucht, ein entsprechendes internes Team sei dafür verstärkt worden. Neben den bereits geschlossenen Zugängen werde eine ganze Reihe von Accounts beobachtet, die ähnliche Merkmale aufwiesen.

Die Terror-Inhalte wandern in andere Kanäle

Laut dem Konzern sind bereits Folgen des verstärkten Vorgehens gegen den Extremismus im Netz zu beobachten, allerdings ist ein Erfolg nur bedingt zu erkennen. Dschihadistische Aktivitäten hätten sich auf andere Kanäle verlagert, betonte die Geschäftsführung des Kurznachrichtendienstes ohne zu erläutern, um welche Plattformen es sich handele.

Trotzdem werde Twitter damit fortfahren, seine Regeln auf diesem Gebiet “hart” durchzusetzen und dabei mit Behörden und relevanten Organisationen zusammenarbeiten, um Lösungen zur Löschung “terroristischer Inhalte” zu finden.

haz/ago (rtr, dpa, afp)