Neymar wegen Betrug vor Gericht

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Fußball international

Neymar wegen Betrug vor Gericht

Brasiliens Fußball-Nationalspieler muss sich im Zusammenhang mit seinem Wechsel zum FC Barcelona verantworten und steht damit schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche vor Gericht .

Neymar, Superstar der brasilianischen Fußball-Nationalelf, hat wegen Betrugsvorwürfen rund um seinen Transfer zum FC Barcelona im Jahr 2013 vor dem nationalen Staatsgerichthof in Madrid ausgesagt. Mit schwarzem Jackett, weißem Hemd und Sonnenbrille bekleidet kam der 23 Jahre alte Stürmer am Nachmittag vor dem Gericht in Spaniens Hauptstadt an. Nach anderthalb Stunden verließ er das Gebäude ohne Kommentar, ließ sich aber mit zahlreichen jungen Fans auf Selfies ablichten.

Neymar wurde von seinem Vater begleitet, der wegen der Ungereimtheiten rund um den Transfer vom brasilianischen Spitzenklub FC Santos zu den Katalanen ebenfalls als Zeuge aussagte. Barcelonas Klub-Präsident Josep Maria Bartomeu und dessen Vorgänger Sandro Rosell hatten am Montag die Aussage verweigert.

Barça hatte damals zunächst angegeben, 57,1 Millionen Euro Ablöse bezahlt zu haben, musste aber scheibchenweise eingestehen, dass sich die tatsächlichen Kosten für den Torjäger auf mindestens 83,3 Millionen Euro belaufen hatten.

Investor und Ex-Verein klagen

Bei Barça bildet Neymar mit Lionel Messi und Luis Suarez ein erfolgreiches Angriffstrio

Der Strafantrag war vom brasilianischen Investitionsfonds DIS gestellt worden. Der Fonds hielt nach eigenen Angaben 40 Prozent der Anteile an Neymar und wirft den Beteiligten Betrug und Korruption vor. Der FC Santos fühle sich ebenfalls betrogen, sagte Klub-Vertreterin Fatima Cristina Bonassa laut Quellen der Nachrichtenagentur AFP dem Richter bei ihrer Aussage am Dienstag. Neymar sei bei der Vertragsunterschrift volljährig gewesen und habe gewusst, was genau er unterzeichne. Nach Anhörung aller Zeugenaussagen wird der Richter entscheiden, ob der Fall weiter verfolgt und Anklage erhoben wird.

Auch in der Heimat hatte Neymar, der am Freitag 24 Jahre alt wird, bereits Ärger mit der Justiz. In der Vorwoche war der Brasilianer wegen Steuervergehen in den Jahren 2007 und 2008 zu einer Strafe in Höhe von umgerechnet 110.000 Euro verurteilt worden. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil zugunsten der Finanzbehörden.

asz (sid, dpa)