Nur Champagne stellt sich EU-Parlament

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FIFA

Nur Champagne stellt sich EU-Parlament

Ohrfeige für das EU-Parlament: Nur einer der fünf Kandidaten für das FIFA-Präsidentschaftsamt stellt sich den Fragen. Die Abgeordneten werten das als “Eigentor”. Die fehlenden Kandidaten sind sich keiner Schuld bewusst.

Der Franzose Jerome Champagne präsentierte dem informellen Sportausschuss des Europaparlaments in Brüssel sein Programm, sollte er in gut einem Monat in Zürich zum Chef des Fußball-Weltverbandes gewählt werden. Dabei wiederholte der 57-Jährige einige seiner zentralen Anliegen, unter anderem mehr Transparenz und mehr Frauen in Führungsämtern. Damit erschien er als einziger der
fünf Präsidentschaftsanwärter.

Eigentlich war im Parlament eine Debatte mehrerer Kandidaten geplant gewesen. Prinz Ali bin Al-Hussein aus Jordanien und der Südafrikaner Tokyo Sexwale sagten ihre Teilnahme jedoch kurzfristig ab. Die Debatte könne gegen FIFA-Regeln verstoßen, teilte Ali mit. Zudem hatte einer der beiden verbliebenen und zugleich aussichtsreichsten Kandidaten, UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain, Beschwerde gegen die geplante Diskussionsrunde eingelegt.

Die Absagen waren von den EU-Abgeordneten scharf kritisiert worden. “Das ist ein wirklich schlechtes Signal. Das zeigt die alte FIFA”, sagte der Belgier Ivo Belet, seit 2004 Mitglied des Parlaments. Die Britin Emma McClarkin sprach von einem “Eigentor” der vier Kandidaten und einem “Eigentor für die FIFA. Wir sind tief enttäuscht”.

og (sid, dpa)