Sind Superfoods wirklich super?

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Ernährung

Sind Superfoods wirklich super?

Im Moment scheint sich die ganze Welt von Chia-Samen, Açai-Bowls und grünen Smoothies zu ernähren. Angeblich machen sie schlank und halten uns jung, fit und gesund. Jetzt bitte nicht weinen, wenn Sie weiterlesen!

  • Açai

    Die Açai-Beere kommt aus Südamerika. Ganz langsam hat sich die kleine blaue Beere als Geheimtipp auf der ganzen Welt verbreitet, denn sie macht – so sagt man – schlank. Außerdem soll sie wegen ihrer reichlich enthaltenen Antioxidantien ein Jungbrunnen sein und Falten vorbeugen. Sportler versprechen sich durch die Power-Beere einen extra Energieschub.

  • Avocado

    Die Avocado gehört zu den fettreichsten Früchten der Welt, was sie aber nicht zum Dickmacher macht. Denn bei ihrem Fett handelt es sich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Daneben enthält die birnenförmige Frucht viele Vitamine, die gut für Haut und Haare sein sollen, fürs Immunsystem – und die Nerven.

  • Chia-Samen

    Die kleinen Samen werden als echte Alleskönner beworben: Sie besitzen einen hohen Proteingehalt und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Mayas und Azteken sollen das schon vor 5000 Jahren zu schätzen gewusst haben. Allerdings sind die kleinen Samen nicht wirklich lecker, sondern eher geschmacksneutral. Chia-Fans essen sie als Pudding, Gel oder pur – einfach übers Essen gestreut.

  • Goji-Beeren

    Superlative lassen sich bei Superfoods wohl kaum vermeiden, deshalb hier der nächste: Die Goji-Beere gehört angeblich zu den gesündesten Früchten der Welt. Sie soll das Immunsystem und Herz stärken, bei Bluthochdruck helfen, Energie spenden – und jung halten, zum Beispiel gut für Augen und Haut sein.

  • Grünkohl

    Ganz langsam mausert sich der Grünkohl auch bei uns vom Außenseiter zum Trendgemüse. In den USA hat der Grünkohl – Kale – schon länger einen guten Ruf. Es gibt Kale-Smoothies, Kale-Salad, Kale-everything. Grünkohl ist eine Vitaminbombe: 100 Gramm reichen aus, um unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Dazu kommt reichlich Vitamin A und Mineralstoffe wie Eisen und Calcium.

  • Heidelbeeren

    Die Saison der dunkelblauen Beeren beginnt hierzulande im Juli. Heidelbeeren gelten als entzündungshemmende Vitaminbomben. Schon die alten Griechen und Römer sollen sie gegen Darmerkrankungen eingesetzt haben. Im Gegensatz zu der südamerikanischen Acai-Beere haben sie nur wenig Kalorien und kaum Fett. Aber: Sie sollen denselben Anti-Aging-Effekt haben.

  • Ingwer

    Bei Magen-Darm-Erkrankungen wirkt der Ingwer vor allem durch seinen wärmenden Effekt. Dadurch soll die Durchblutung im Darm verbessert werden. Entzündungen können abheilen, die Darmschleimhaut erholt sich. Getrocknet kommt die wärmende Wirkung vom Ingwer besser zur Geltung. Wenn er frisch ist, kommt eher seine Schärfe zum Tragen, was zum Beispiel zur Abwehrstärkung besonders wichtig ist.

  • Kurkuma

    Kurkuma ist seit Jahrtausenden eines der wichtigsten indischen Gewürze, unter anderem Bestandteil von Currypulver. Die ingwerähnliche Pflanze gilt als heilig und gehört an fast jedes Essen, da es die Speisen bekömmlicher macht und die Verdauung fördert. Doch Kurkuma soll noch mehr können: den Cholesterinspiegel senken, antioxidativ wirken und gut gegen Entzündungen sein.

  • Mandeln

    Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte täglich ein paar Mandeln knabbern. Das soll Hungerattacken vorbeugen, sich positiv aufs Herz auswirken und das Risiko für Diabetes Typ 2 und Alzheimer mindern. Außerdem ist das Fett der Mandel ebenso wie das der Avocado: von der guten Sorte!

  • Quinoa

    Der aus Südamerika stammende Quinoa (ausgesprochen “kienwah”) wird auch Inka-Korn, Anden-Hirse oder Peru-Reis genannt. Er gilt als eine der wohl besten pflanzlichen Eiweißquellen weltweit. Die kleinen Körner enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, krankheitsbekämpfende Antioxidantien, sind glutenfrei und reich an Mineralien.

    Autorin/Autor: Hannah Fuchs

  • Açai

    Die Açai-Beere kommt aus Südamerika. Ganz langsam hat sich die kleine blaue Beere als Geheimtipp auf der ganzen Welt verbreitet, denn sie macht – so sagt man – schlank. Außerdem soll sie wegen ihrer reichlich enthaltenen Antioxidantien ein Jungbrunnen sein und Falten vorbeugen. Sportler versprechen sich durch die Power-Beere einen extra Energieschub.

  • Avocado

    Die Avocado gehört zu den fettreichsten Früchten der Welt, was sie aber nicht zum Dickmacher macht. Denn bei ihrem Fett handelt es sich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Daneben enthält die birnenförmige Frucht viele Vitamine, die gut für Haut und Haare sein sollen, fürs Immunsystem – und die Nerven.

  • Chia-Samen

    Die kleinen Samen werden als echte Alleskönner beworben: Sie besitzen einen hohen Proteingehalt und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Mayas und Azteken sollen das schon vor 5000 Jahren zu schätzen gewusst haben. Allerdings sind die kleinen Samen nicht wirklich lecker, sondern eher geschmacksneutral. Chia-Fans essen sie als Pudding, Gel oder pur – einfach übers Essen gestreut.

  • Goji-Beeren

    Superlative lassen sich bei Superfoods wohl kaum vermeiden, deshalb hier der nächste: Die Goji-Beere gehört angeblich zu den gesündesten Früchten der Welt. Sie soll das Immunsystem und Herz stärken, bei Bluthochdruck helfen, Energie spenden – und jung halten, zum Beispiel gut für Augen und Haut sein.

  • Grünkohl

    Ganz langsam mausert sich der Grünkohl auch bei uns vom Außenseiter zum Trendgemüse. In den USA hat der Grünkohl – Kale – schon länger einen guten Ruf. Es gibt Kale-Smoothies, Kale-Salad, Kale-everything. Grünkohl ist eine Vitaminbombe: 100 Gramm reichen aus, um unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Dazu kommt reichlich Vitamin A und Mineralstoffe wie Eisen und Calcium.

  • Heidelbeeren

    Die Saison der dunkelblauen Beeren beginnt hierzulande im Juli. Heidelbeeren gelten als entzündungshemmende Vitaminbomben. Schon die alten Griechen und Römer sollen sie gegen Darmerkrankungen eingesetzt haben. Im Gegensatz zu der südamerikanischen Acai-Beere haben sie nur wenig Kalorien und kaum Fett. Aber: Sie sollen denselben Anti-Aging-Effekt haben.

  • Ingwer

    Bei Magen-Darm-Erkrankungen wirkt der Ingwer vor allem durch seinen wärmenden Effekt. Dadurch soll die Durchblutung im Darm verbessert werden. Entzündungen können abheilen, die Darmschleimhaut erholt sich. Getrocknet kommt die wärmende Wirkung vom Ingwer besser zur Geltung. Wenn er frisch ist, kommt eher seine Schärfe zum Tragen, was zum Beispiel zur Abwehrstärkung besonders wichtig ist.

  • Kurkuma

    Kurkuma ist seit Jahrtausenden eines der wichtigsten indischen Gewürze, unter anderem Bestandteil von Currypulver. Die ingwerähnliche Pflanze gilt als heilig und gehört an fast jedes Essen, da es die Speisen bekömmlicher macht und die Verdauung fördert. Doch Kurkuma soll noch mehr können: den Cholesterinspiegel senken, antioxidativ wirken und gut gegen Entzündungen sein.

  • Mandeln

    Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte täglich ein paar Mandeln knabbern. Das soll Hungerattacken vorbeugen, sich positiv aufs Herz auswirken und das Risiko für Diabetes Typ 2 und Alzheimer mindern. Außerdem ist das Fett der Mandel ebenso wie das der Avocado: von der guten Sorte!

  • Quinoa

    Der aus Südamerika stammende Quinoa (ausgesprochen “kienwah”) wird auch Inka-Korn, Anden-Hirse oder Peru-Reis genannt. Er gilt als eine der wohl besten pflanzlichen Eiweißquellen weltweit. Die kleinen Körner enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, krankheitsbekämpfende Antioxidantien, sind glutenfrei und reich an Mineralien.

    Autorin/Autor: Hannah Fuchs

Zu allererst: Ich hätte es mir auch anders gewünscht. Denn auch ich streue hin und wieder Chia-Samen über meinen Frühstücksquark. Auch ich dachte, eine Açai-Bowl (“assa-i”) gibt mir vor dem Sport einen extra Energieschub. Und auch ich dachte, dass ich mein Geld damit in bessere Lebensmittel investiere – in Superfoods.

Super…was?

Die Lebensmittel, von denen hier die Rede ist, begegnen uns immer häufiger im Supermarkt oder der Drogerie, im Fernsehen und im Internet. Sie sollen ganz besondere Fähigkeiten haben – uns zum Beispiel schön, gesund, schlank, fit und glücklich machen. Der regelmäßige Verzehr bestimmter Superfoods soll unseren Blutdruck senken, uns beim Abnehmen helfen und womöglich sogar Krebs bekämpfen.

Es gibt sogar einige
Kriterien für echtes Superfood
, um 08/15-Gemüse auszuschließen:

  • “Echtes Superfood liefert von einem bestimmten oder von mehreren Nähr-, Wirk- oder Vitalstoffen eine sehr große Menge und deutlich mehr als die üblichen Nahrungsmittel.
  • Echtes Superfood ist möglichst naturbelassen und stammt aus Bio-Erzeugung oder Wildwuchs.
  • Echtes Superfood ist ein vollwertiges und ganzheitliches Lebensmittel. Ein einzelnes Vitamin oder ein einzelner extrahierter Pflanzenstoff kann ebenfalls eine tolle Wirkung haben, ist aber kein Superfood, sondern könnte eher als Nahrungsergänzungsmittel bezeichnet werden.
  • Superfood muss keinesfalls lecker schmecken, um ein Superfood zu sein.
  • Superfood muss auch nicht problemlos zu snacken sein, und teuer muss es auch nicht sein, wie offenbar häufig von Superfood angenommen wird.
  • Echtes Superfood kann, muss aber nicht, aus weit entfernten tropischen oder arktischen Regionen stammen. Superfoods wachsen auch direkt vor der mitteleuropäischen Haustür, wie z. B. der Oregano, die Petersilie, die Brennnessel, der Löwenzahn, selbst gezogene Brokkolisprossen, rohes Sauerkraut, Gerstengras und viele weitere mehr.”

Nun sind wir aber mal ehrlich. Haben wir uns tatsächlich schon besser gefühlt, seitdem wir exotische Samen über unser Frühstück streuen, mittags Grünkohl und Avocado essen und eine Hand voll Mandeln am Tag knabbern? Ich zumindest muss mir eingestehen: Nein, nicht wirklich.

Ein undankbares Thema

Schon die Recherche zu diesem Thema war schwierig. Es hagelte Absagen: “Was immer Superfood sein soll – ich halte dies für ziemlichen Blödsinn und möchte mich dazu auch nicht äußern” oder “Ganz einfach, aber das wussten Sie vermutlich schon vor Beginn der Recherche: Es gibt keine Superfoods. Es gibt nur was zu essen. Insofern gibt es auch keine Alternativen.”

Nun ja. Insgeheim hat man zumindest die Hoffnung, dass an den Gerüchten über Superfoods auch etwas dran sein muss. Und damit bin ich offenbar nicht alleine. Denn innerhalb der letzten Jahre scheint das Interesse an solchen Lebensmitteln stetig zuzunehmen, wie die Google-Suchanfragen zeigen.

Ob Superfoods wirklich helfen?

Der Ernährungsmediziner
Hans Hauner
, Leiter des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München, ist einer der wenigen, die zu einem Gespräch über die gehypten Lebensmittel bereit ist. “Das Thema ist eigentlich kein richtiges Thema der Wissenschaft, sondern – ich will es nicht zu negativ formulieren – es wird mehr von Geschäftemachern aufgebracht”, sagt er gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Ihnen ginge es einzig darum, durch diese Bezeichnung einen größeren Gewinn zu erzielen.

“Immer dieselbe Masche”

Das Prinzip sei immer dasselbe, so Hauner: “Man hat in der Regel exotische Produkte, die der deutsche Konsument für gewöhnlich nicht auf seinem Teller hat.” Diese werden dann durch verschiedenste Versprechen aufgewertet, die sie zum Superfood machen.

Das Ganze basiere nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. “Bestenfalls gibt es Nährwertanalysen.” Dabei vergleicht man, was an Mikronährstoffen in dem Lebensmittel ist – also an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, essenziellen Fettsäuren, Aminosäuren. Diese Stoffe sind für den Körper lebenswichtig. “Und siehe da: In einem Produkt ist viel mehr drin – das muss also viel gesünder sein!”, erklärt er die simple Ableitung von Gesundheitsversprechen.

Qualität von Säften, Pulver und Tabletten ist fraglich

Beeren sind zum Beispiel beliebte Superfood-Anwärter, über die eine Menge Schönheits-Gerüchte kursieren, wie über die Heidelbeere, die Açai- oder Goji-Beere.

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Blaue Powerfrüchte: Heidelbeeren

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Blaue Powerfrüchte: Heidelbeeren

Obwohl Hauner betont, dass die
Studienlage eher dürftig
ist, hält auch er die kleinen Früchte für gesund. “Sie enthalten eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe und bereichern mit Sicherheit die menschliche Ernährung.”

Das Problem jedoch ist, dass wir aus praktischen Gründen oft nur die Extrakte von Beeren konsumieren, zum Beispiel als Saft, in Pulver- oder Tablettenform. “Da gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede”, warnt der Ernährungsmediziner. Bei den Extraktionsvorgängen, dem Hacken, dem Pressen und bei der Aufbereitung würde viel falsch gemacht. “Da ist oft ein großer Verlust an interessanten Inhaltsstoffen zu verzeichnen.” Beispiele, bei denen danach nicht mehr viel gefunden wurde, gebe es zur Genüge.

Dazu kommt, dass oft unklar ist, was tatsächlich verarbeitet wurde. Denn die guten Beeren landen auf dem Markt, da man mit ihnen gute Preise erzielen kann. In die Produktionen gehen die Ernteabfälle – und “da möchte man oft gar nicht wissen, wie das da im Einzelnen abläuft”, sagt Hauner.

Exotische Ungewissheit

Auch ist es oft schwierig nachzuverfolgen, woher genau die Lebensmittel stammen – oder was mit ihnen passiert ist. Das trifft auch bei den Chia-Samen zu. Man müsse sich auch schlau machen, wie die Qualitätskontrollen woanders aussehen, sagt Ernährungsmediziner Hauner. “Oft findet man noch erhebliche Rückstände von Pestiziden oder andere Kontaminationen.” Das sorgt dann im schlimmsten Fall vielleicht sogar dafür, dass gut gemeint eher gesundheitsschädlich ist.

“Streng genommen müsste man hier erst einmal eine Überprüfung veranlassen. Das schaffen aber unsere Behörden nicht mehr.”

Studien gefährden Geschäftsmodell

Auch handfeste Studien, die die Superkräfte der Lebensmittel belegen, wird es vorerst nicht geben – denn die Anbieter haben kein wirkliches Interesse daran. “Einmal kostet dies Geld, und dann kann natürlich – und wird auch meistens – herauskommen, dass da nicht viel dran ist”, meint Hauner.

Dem pflichtet auch Peter Stehle, Ernährungswissenschaftler an der Univeristät Bonn und ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, bei. “Studien, die langfristige Effekte auf die menschliche Gesundheit belegen, kenne ich nicht.”

Trotzdem ist die Avocado – wie viele andere Lebensmittel – natürlich gesund, da sind sich beide einig. Per se würde Hauner sie aber nicht als Superfood bezeichnen, weil sie sich nicht durch einen wesentlich höheren Gesundheitswert auszeichnet. Auch Grünkohl esse er gern, “ein gutes Gemüse, das viele interessante Inhaltsstoffe enthält.” Aber ihn so sehr zu hypen ist Hauners Meinung nach “nicht nachvollziehbar”. Dasselbe gilt für Kurkuma und Ingwer. “Es gibt Hinweise, dass es gesundheitsförderlich ist, aber mehr auch nicht.”

Lange Transportwege und teure Preise gegen regionale Alternativen

Quinoa ist aktuell zum Beispiel besonders beliebt. Nicht zuletzt wegen des Fehlens von Gluten. “Und jetzt werden noch andere besondere Eigenschaften nachgeschoben, sodass viele das südamerikanische Getreide für viel, viel Geld kaufen”, sagt Ernährungsexperte Hauner. “Die Gewinnspanne ist bei solchen Produkten um ein Vielfaches höher als bei Lebensmitteln im normalen Handel.”

Zu unverhältnismäßigen Preisen kommt die
Nachhaltigkeits-Bilanz
der exotischen Superfoods. Auch hier schneiden sie nicht besonders gut ab, denn Körner, Beeren und Co. müssen in der Regel einen langen Transportweg zurücklegen, um schließlich auf unseren Tellern zu landen.

Regionale Alternativen und ausgewogene Ernährung

Meist gibt es für das exotische Superfood auch ein regionales Gegenstück – das vielleicht nur nicht ganz so sexy vermarktet wird. “Vergleicht man das landestypische Sortiment, wird man am Ende keinen substanziellen Unterschied finden”, sagt Hauner.

Außerdem wird sich niemand drei Mal täglich zu jeder Hauptmahlzeit nur von Superfoods ernähren. Allein aus diesem Grund sei der tatsächliche Nutzen fraglich. “Der langfristige Effekt verdünnt sich bis ins Nichts hinein.” Das zeige die Problematik solcher Werbeversprechen, sagt Hauner.

“Es ist am Ende immer das gesamte Ernährungsmuster, das zählt.” Und dieses – das wissen
wir alle
– sollte natürlich jeder gesundheitsförderlich gestalten. Hauner ergänzt, das “liegt nie an einem Lebensmittel alleine, sondern es ist immer das Zusammenspiel aus einer Ernährung, die sich aus vielen Komponenten zusammensetzt – und die dann auch für länger beibehalten werden muss.”